2 July 2022 Concert Oy Vavoy!

Kulturfestival

Information

Event location

Villa Wuller
Ausoniusstraße 2a
54290 Trier

Date

02.07.2022, 14:00 - 23:55 Hr

Themes

Politics of Memory / Antifascism, Art / Performance

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OY VAVOY!

Das ist hebräisch und meint so viel wie "oh wie schrecklich", das ist auch ein Ausdruck, der nach einer schönen Geschichte geäußert wird und dem eine Doppeldeutigkeit eigen ist.

P R O G R A M M

14:00 Uhr | Workshop mit Jonas Engelmann:
»Dachau. Disney. Disco«. Die jüdische Farbe des Punk
»Kein Holocaust – kein Punk«, hat der amerikanische Musikjournalist Steven Lee Beeber einmal das Verhältnis von Punk und jüdischer Identität provokant zusammengefasst. In der Tat hatten viele der New Yorker Punks der Siebziger einen jüdischen Familien-Background, der wiederum Einzug gefunden hat in ihre Musik; Textzeilen wie »Eat kosher salami« von den Ramones oder Songs wie »Dachau Disney Disco« von Suicide zeugen davon. Ausgehend von solchen Songbeispielen soll im Workshop herausgearbeitet werden, inwieweit dieser frühe Punk die jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts reflektiert und die Shoah, Ausgrenzung und Verfolgung in seine Struktur integriert hat und so zu einem Medium der Erinnerung werden konnte, dass sich gleichzeitig einer Musealisierung des Erinnerns verweigert.
Anmeldungen im Vorfeld an: iia@uni-trier.de. Vor Ort wird es auch möglich sein, ohne Voranmeldung am Workshop teilzunehmen.
Jonas Engelmann ist studierter Literaturwissenschaftler, ungelernter Lektor und freier Journalist. Er hat über Gesellschaftsbilder im Comic promoviert, schreibt über Filme, Musik, Literatur, Feminismus, jüdische Identität und Luftmenschen für »Jungle World«, »nd. Der Tag«, »konkret«, »Zonic«, »Fabrikzeitung« und andere, lektoriert Bücher für den Ventil Verlag und gibt die »testcard« mit heraus.
 
18:00 Uhr | Podium
Punk, Judentum, Subversion und Empowerment
Am frühen Abend findet auf dem „Oy Vavoy!-Kulturfestival“ eine Podiumsdiskussion zu „Punk, Judentum, Subversion und Empowerment“ statt. Mit Elianna Renner (Künstlerin), Peter Waldmann (Stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Mainz / Privatdozent Uni Halle), Tobias Johann (Fanzine-Macher und Soziologe aus der Punkmetropole Neunkirchen/Saar) und Bijan Razavi (Bildungsreferent bei der Bildungsstätte Anne Frank und Mitarbeiter im Kompetenznetzwerk Antisemitismus) ist das Podium hochkarätig besetzt. In der Diskussion soll neben dem Verhältnis von Punk und Judentum, auch die Relevanz von Punk als identitätsstiftendes wie auch identitätsdestruierendes Medium besprochen werden. Zudem wird ein Blick auf „Jewishness im Punk“ in der Gegenwart geworfen und Erfahrungswerte ausgetauscht. Außerdem wird gefragt, inwiefern Punk als Medium sowohl einer kritischen Erinnerung an die Shoah als auch als Reservoir von Strategien und Methoden dienen kann, die für eine innovative Antisemitismusprävention genutzt werden können. Hier ist v.a. an die herrschaftskritischen Impulse von Punk zu denken.
 
20:00 Uhr | Punkrock-Konzert
Upfluss | Deäd Kätz | La Flemme
Rahmenprogramm
Im Vorfeld produzierten die Macher vom Ostsaarzorn-Fanzine eine Sondernummer „Jewishness im Punk“. Hier gab es Möglichkeiten des Mitmachens. Vor Ort wird die Sonderausgabe präsentiert.

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Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Phone: +49 6131 6274703