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21 March 2021 Reading Jerusalem – Leben mit Vorurteilen, Widersprüchen und Kämpfen. Eine literarische Annäherung

Szenische Lesung und anschließende Diskussion mit dem Schauspieler Daniel Minetti

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Event location

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Date

21.03.2021, 10:30 - 12:00 Hr

Themes

Politics of Memory / Antifascism, German / European History, Art / Performance

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Es gibt wenige Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die jüngere geschichtliche Zusammenhänge so unterhaltend, intelligent und sinnlich in Worte fassen konnten, wie Angelika Schrobsdorff (1927-2016).

In „Jerusalem war immer eine schwere Adresse“ (1989) beschreibt sie ihr Leben als Jüdin in einem arabischen Haus in Jerusalem während der Zeit der ersten Intifada (1987): absurd, komisch, erotisch, befremdlich, nachdenklich und erschreckend aktuell.
„… das Schreiben war eine Besessenheit, eine Obsession, keine Leistung von mir. Es war einfach schön, frühmorgens an der Schreibmaschine zu sitzen, Tee und Zigaretten neben sich zu haben und loszuschreiben. Ohne Konzepte, ohne Gedanken an irgendwelche Leser. Ich frage mich ja ununterbrochen, was die Leser bloß in meinen Büchern finden, sind die verrückt?...
… früher kamen mir diese unreifen Gedanken von der einsamen Insel, einem schön eingerichteten kleinen Haus mit einem großen Garten, Meer, Wärme - eine Idylle, die vermutlich zu unendlicher Langeweile führt. Den Traum habe ich mir abgeschminkt. Ich brauche Menschen, sie interessieren mich mehr als alles andere...“

Der Text zeigt eine Möglichkeit auf, in einer gesellschaftlich gespaltenen Welt, voll von Vorurteilen und vermeintlichen Gewissheiten, menschlich zu bleiben mit Herz und Verstand.

Szenische Lesung:
Daniel Minetti war als Schauspieler 1984 mit einem Gastspiel der Berliner Volksbühne in Damaskus und meint: keiner beschreibt den Nahen Osten in seiner Schönheit und seinem Wahnsinn mit soviel Humor, Liebe und Verzweiflung, wie Angelika Schrobsdorff.



Veranstaltung des Linken Forums Paderborn in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

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