1 December 2018 Discussion/Lecture Gesehen, getrennt und genommen?

Deutsch-Südwest - Repression, Rassismus, Gewalt

Information

Event location

DGB-Haus/Julius-Lehlbach-Haus
Kaiserstraße 26-30
55116 Mainz

Date

01.12.2018, 18:00 - 20:00 Hr

Themes

German / European History, War / Peace, West Africa

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Was passierte vor dem Genozid an den Herero und Nama? Wie haben die Menschen in Deutsch-Südwestafrika gelebt und gearbeitet? Wie hat sich die kolonialrasstische Herrschaft auf die Gesellschaft ausgewirkt und inwiefern war und ist kolonialrassistisches Gedankengut in Deutschland aktuell? Ohne eingehende historische Lektüre lassen sich diese Fragen kaum beantworten. Mit der Historikerin Kathleen Rahn M.A. (Historisches Seminar, Leipzig) und Dr.'in Z. Ece Kaya (Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Frankfurt am Main) möchten wir auf die politischen Bedingungen eingehen, in der Internierung, Arbeitszwang und Segregationspolitik möglich gemacht wurden. Unsere Referent_innen werden zeigen, dass die deutsche Kolonialgeschichte in Namibia die Geschichte eines Herrschaftssystems von Repression, Rassismus und Gewalt als Normalität ist, die sich bishin zum Extremfall der Konzentrationslager und dem ersten Völkermord im 20. Jahrhundert geäußert hat.
Außerdem soll eine historische Darstellung des deutschen Kolonialrassismus mit Fokus auf den Genozid an Herero und Nama erläutert und ein Einblick in die Propaganda in der deutschen Missions- und Kolonialpädagogik bis in die NS-Zeit gegeben werden. Diese Propaganda sah eine angeblich besondere deutsche Fähigkeit zum Kolonisieren.

Dr. Z. Ece Kaya, in Istanbul geboren, u.a. Diplom-Politologin und
promovierte Erziehungswissenschaftlerin sowie derzeit die Co-Leiterin der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Universität Frankfurt; Übersetzerin und Theaterpädagogin (u.a. in Projekten des Bundesverbands der Migrantinnen in Deutschland und des Frankfurter Jugend- und Kulturvereins). Sie hat ihre Promotion zum Thema "Kolonialpädagogische Schriften in der NS-Zeit"
(Kolonialrassismus in der deutschen Erziehungswissenschaft), gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung geschrieben und ausgezeichnet mit dem Werner-Pünder-Preis 2017.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a.: Erziehungswissenschaften in der NS-Zeit und NS-Pädagogik und erziehungswissenschaftliche Rassismusforschung undrassismuskritische Bildungspraxis.

Nach den Inputs würden wir gerne mit unseren Referentinnen und dem Publikum ins Gespräch kommen.

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