Im dreißigsten Jahr der "Wende" entdeckt der politische und mediale Mainstream plötzlich die "Lebensleistung der Ostdeutschen". Der Berliner Politikwissenschaftler und Historiker Stefan Bollinger sieht in dieser Neuakzentuierung eine Reaktion auf das Erstarken der AfD und auf die Unzufriedenheit zahlreicher ostdeutscher Wähler, die aus den sozialen Verwerfungen der neoliberalen Transformation der ehemaligen DDR-Wirtschaft resultiert. Eine eigenständige linke Geschichtspolitik müsse jedoch über die Kritik der Treuhand hinausgehend diesem gescheiterten Sozialismusversuch in seiner Komplexität Rechnung tragen. Die Veranstaltung versteht sich als Beitrag dazu.
Dr. Stefan Bollinger ist Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, wo er Seminare zu Themen rund um DDR und Wiedervereinigung hält. Daneben ist er Mitglied der Historischen Kommission der Partei Die Linke und der Leibniz-Sozietät sowie stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Helle Panke" e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.
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Katharina Schlaack
Regional Office Director, Mecklenburg-Western Pomerania, Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern
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