Inspiriert von der englischsprachigen radicalundcriticalgeography haben sich in den letzten zehn Jahren auch in Deutschland verschiedene Ansätze der kritischen Geographie verbreitet und etabliert. Marxistische, poststrukturalistische, feministische und postkoloniale Ansätze werden als theoretische Werkzeuge genutzt, um verschiedene Themen von Migration und globaler Ungleichheit über Geschlechterverhältnisse oder Umweltgerechtigkeit bis zur Stadtentwicklung zu analysieren und innerhalb der Felder zu intervenieren. Darüber hinaus sind kritische geographische Ansätze an vielen Universitäten im Lehrkanon der Geographieverankert.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir gemeinsam mit Bernd Belina einen Überblick über die Entstehung, Ansätze und Potentiale der kritischen Geographie geben. Angefangen bei der Frage, was eigentlich das Kritische an der kritischen Geographie ist, werden die verschiedenen Ansätze und die damit verknüpften inhaltlichen Konflikte vorgestellt. Diese Ansätze sollen im Anschluss an Hand des Beispiels des Aufstiegs der (Neuen) Rechten aus kritisch geographischer Perspektive diskutiert werden.
Bernd Belina lehrt und forscht seit April2008 am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen historisch-geographischer Materialismus, Stadtgeographie, Politische Geographie und Kritische Kriminologie. Er ist u.a. Herausgeber der Werke „Handbuch Kritische Stadtgeographie“,„Staat und Raum. Positionen der Politische nGeographie“und „Raumproduktionen“(IundII).
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Arbeitskreis Kritische Geographie Kiel