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Ende der 1980er Jahre existierten in der DDR etwa 1.200 Kultur- und Klubhäuser, die zentrale Orte des kulturellen wie des sozialen Lebens darstellten. Ein Phänomen, das auch heute noch beeindruckt und zur Auseinandersetzung einlädt.

Die Wanderausstellung beleuchtet die große Bedeutung von Kultureller Bildung und soziokulturellen Zentren für die Gesellschaft in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung der Kulturhäuser im Osten Deutschlands.

Auf 28 Tafeln präsentiert die Ausstellung Fotos, Materialien und Texte zur kulturell-historischen Aufarbeitung dieses Kapitels der DDR-Geschichte, wobei die ideologischen Absichten von Staat und Partei keineswegs ausgespart werden. Die Ausstellung bettet die Entwicklung in ihren historischen Zusammenhang ein, stellt die Volkshäuser der Arbeiterbewegung am Ende des 19. Jahrhunderts als Vorläufer vor und ermöglicht die Reflexion über die Bedeutung von kultureller Bildung und soziokulturellen Zentren für die heutige Gesellschaft.

Exemplarisch werden für jedes ostdeutsche Bundesland Kultur- und Klubhäuser vorgestellt (Maxhütte, Mestlin, Plessa, Rabenstein, Unterwellenborn, Wolfen), aber auch allgemeine Ausführungen zur Architektur, zur Bedeutung für die Kommunen, zur Statistik und zum Niedergang vor und nach der Wende gemacht. Die Ausstellung ermöglicht so einen neuen Blick zurück zu den Anfängen des Anspruchs, Kultur und Bildung für alle zugänglich zu machen, und auf das Engagement sozial engagierter Unternehmer und bildungshungriger Arbeiter*innen.

Die Kurator*innen, Helga Storck (verstorben), Peter Goedel und Pierre Wilhelm, haben die Schau im Auftrag des Goethe Instituts Atlanta, USA, erarbeitet, wo sie 2014 auch Premiere hatte. Dank der Unterstützung des Kulturreferats der Stadt München und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. kann sie als Wanderausstellung in deutscher Sprache gezeigt werden.

In Deutschland wurde sie bereits in Burg bei Magdeburg, Mestlin, München, Plessa, Potsdam, Unterwellenborn, Weißwasser, Wolfen und im Thüringer Landtag in Erfurt gezeigt und macht nun anlässlich des 60. Jubiläums des Kultur- und Festspielhauses Station in Wittenberge.

Aus diesem Anlass hat Rainer Dyk in Ergänzung der Ausstellung zwei neue Tafeln erarbeitet, die die Geschichte und Gegenwart des Kultur- und Festspielhauses beleuchten und ebenfalls im Rathaus zu sehen sind.

Für mehr Informationen zur Ausstellung "Das Kulturwunder":

www.kulturwunder-ausstellung.de