Von Thomas Ebermann und Berthold Brunner im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Premiere am 22. Mai 2017 um 20.00 Uhr im Festsaal Kreuzberg; Eintritt 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
500 Jahre nachdem Martin Luther seine 95 Thesen in Wittenberg an die Kirchentür genagelt hat, bezeichnen die Veranstalter des diesjährigen Kirchentages in Berlin die damit eingeläutete Reformation vornehmlich als einen «Teil der Freiheitsgeschichte der Neuzeit». Doch diese Zeit hatte auch Schattenseiten, sie barg neben Fortschritt und Aufbruch auch die brutale Niederschlagung von sozialen Kämpfen und Aufständen.
Publizist und Theatermacher Thomas Ebermann konzipierte für die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine szenische Lesung nach dem Erfolgsroman «Q», die den Fokus auf diese weniger beachteten Momente des gesellschaftlichen Umbruchs abseits der herkömmlichen Geschichtsschreibung richtet. Die Erstauflage des Romans von 2002 galt in Italien als «literarische Sensation der Saison» (Süddeutsche Zeitung) und wurde 2016 neu aufgelegt.
Ebermann: «Erzählt wird die Geschichte von Thomas Müntzer und den Bauernkriegen, den Wiedertäufern in Münster und Protokommunisten in Antwerpen. Es zeigt die subversiven Momente der Reformation, die sich nicht nur gegen Rom, sondern auch gegen Klerus und Adel erhoben.»
Die Figuren des historischen Thrillers nehmen erstmalig auf einer Bühne Gestalt an und führen das Publikum durch das Europa der gescheiterten Aufstände von 1517 bis 1555. Der Protagonist des Romans, ein Vertrauter Thomas Müntzers, kämpft nicht nur für sein Credo «alles gehört allen». Er muss sich auch in Acht nehmen vor seinem unbekannten Widersacher Q, einem Spion der Kurie und Agent der Inquisition, der stets darum bemüht ist, die Rebellion ins Unglück zu lenken.
Neben einer spannungsreichen und historisch bedeutsamen Geschichte liefert das Werk damit eine Parabel auf die heutige Gestalt der politischen Linken. Als Darsteller konnten profilierte Schauspieler gewonnen werden. Hauptdarsteller ist Denis Moschitto, aktuell nominiert für das Filmfestival in Cannes mit dem Film «Aus dem Nichts» von Fatih Akin. Zudem gehören Jörg Pohl, Ruth-Marie Kröger und Matthias Kelle zum Ensemble.
Moschitto: «Mit Thomas Ebermanns Aufführungen sind immer Suchbewegungen verbunden. Worin liegt die aktuelle Brisanz einer Geschichte aus der Reformationszeit? Wie sehen wir heute das Aufbegehren tausender Bäuerinnen und Bauern gegen ein poröses System aus Glaubenslehre und Unterwerfungszwang?»
Über Ihr Interesse an dem Stück und Ihren Besuch der Vorstellung am 22. Mai würden wir uns freuen. Tickets zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 5 Euro erhalten Sie unter https://festsaal-kreuzberg.tickettoaster.de/produkte/115. Wiederholt wird das Stück am 17. Juni um 20.00 Uhr in der Volksbühne.
Für Ihre Rückfragen steht Ihnen Henning Obens vom Veranstaltungsmanagement der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur Verfügung (henning.obens@rosalux.org, Telefon 030/44310-435).
Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
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