News | GK Geschichte Kleßmann, Christoph: Arbeiter im "Arbeiterstaat" DDR; Bonn 2007

Von Christoph Kleßmann stammt der Vorschlag, die deutsch-deutsche Doppelstaatlichkeit zwischen 1949 und 1990 als „asymmetrisch verflochtene Parallelgeschichte“ zu beschreiben. Nach Lektüre seiner
exzellenten Studie über die „Arbeiter im ‚Arbeiterstaat’ DDR“ hat man den Eindruck, dass die Formulierung in abgewandelter Form auch in diesem Falle sticht: Auf gut 890 Seiten entfaltet Kleßmann das Panorama einer höchst asymmetrischen, aber dennoch eng verflochtenen Beziehungsgeschichte zwischen einer im Gehäuse des SED-Regimes „verstaatlichten Arbeiterbewegung“ auf der einen und der westdeutschen Arbeiterschaft auf der anderen Seite. Kaum ein anderer Aspekt der DDR-Geschichte dürfte so gut geeignet sein, das Verhältnis zwischen diktatorischer Herrschaft und Gesellschaft in der SED-Diktatur zu erschließen, wie dieses Beziehungsdrama.
Ralph Jessen hat den Band

Kleßmann, Christoph: Arbeiter im "Arbeiterstaat" DDR. Deutsche
Traditionen, sowjetisches Modell, westdeutsches Magnetfeld (1945-1971)
(= Geschichte der Arbeiter und der Arbeitsbewegung in Deutschland seit
dem Ende des 18. Jahrhunderts 14). Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf.
2007. ISBN 978-3-8012-5034-8; 892 S.; EUR 68,00.
für H-Soz-u-Kult rezensiert. Sein Beitrag ist komplett externer Link in neuem Fenster folgthier einsehbar.

Dierk Hoffmann hat ihn in sehepunkte 8 (2008), Nr. 9 [15.09.2008] besprochen und meint: "Der vorliegende Band ist alles andere als altbacken und beweist, dass sich die Arbeitergeschichte nicht an ihrem von vielen bereits herbeigeredeten Ende befindet, sondern noch einiges vor sich hat." (zum externer Link in neuem Fenster folgtText der Besprechung)