News | RLS eröffnet Regionalbüro in Hamburg

Das Büro im Stadtzentrum bietet neue Möglichkeiten für ein linkes Bildungsangebot.

Am 8. April 2008 wurde das Regionalbüro Hamburg der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit einem kleinen Empfang offiziell eröffnet. Zu den Gästen gehörten der RLS-Vorsitzende Heinz Vietze und das geschäftsführende Vorstandsmitglied Evelin Wittich, der ver.di-Landesbezirksvorsitzende Wolfgang Rose (MdBü, SPD), der Geschäftsführer des VSA-Verlages, Gerd Siebecke, sowie die Parlamentarische Geschäftsführerin der neuen Linksfraktion in der Bürgerschaft, Christiane Schneider.

Mit der Büroeröffnung wird die erfolgreiche Bildungsarbeit von RLS und Rosa-Luxemburg-Bildungswerk Hamburg mit jeweils über 40 Veranstaltungen pro Jahr auch organisatorisch besser gestützt. Winfried Schebesch, Vorsitzender des 1996 gegründeten RLB, gab anlässlich der Büroeröffnung die Umbenennung in RLS Hamburg bekannt, um so die enge Zusammenarbeit des Bildungswerks mit der RLS und ihrem Regionalmitarbeiter Meinhard Meuche-Mäker in Hamburg zu verdeutlichen. Auch in Zukunft wird ein umfangreiches, plurales Bildungsangebot entwickelt. Dabei werden auch und gerade Themen, die in der breiten Linken wie der Partei DIE LINKE kontrovers sind, nicht ausgespart werden.

Heinz Vietze verwies sowohl auf die nationale als auch auf die internationale Ausdehnung der RLS und nannte die Eröffnung von weiteren Auslandsbüros in Mexiko, China, Vietnam, Israel und Palästina in diesem Jahr, von denen wiederum auch Impulse und Kontakte für die Bildungsarbeit im Inland ausgehen könnten.

Das neue Büro liegt direkt am Hansaplatz, mitten im Hamburger Stadtteil St. Georg, in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und des Deutschen Schauspielhauses. Auch VSA-Verlag, die Partei DIE LINKE und das zentrale Gewerkschaftshaus sind keine 500 Meter entfernt, so dass die Möglichkeit enger Kontakte auf der Hand liegt. Dieser Stadtteil vereint auf kleinem Gebiet viele Aspekte, Chancen ebenso wie Probleme einer modernen Großstadt: Interkulturalität, stark entwickelte alternative Szenen, großes künstlerisches Potenzial – aber auch gravierende Armutsprobleme, eine ausgeprägte Drogenszene und starke Polizeipräsenz. Heinz Vietze knüpfte hieran an, als er darauf hinwies, dass der Hansaplatzes einer der am stärksten videoüberwachten Orte in Hamburg sei. Für die Bildungsarbeit der RLS freilich, so Vietze ironisch, sei dies kein Problem, ihre Arbeit sei ergebnisoffen und richte sich an alle an politischer Bildung interessierten Menschen.

Daran knüpfte Christiane Schneider, eine der Landessprecherinnen der LINKEN in Hamburg und seit kurzem stellvertretende Fraktionsvorsitzende und parlamentarische Geschäftsführerin der erstmals gebildeten Linksfraktion im Hamburger Landesparlament an. Schneider, selbst Mitglied der RLS Hamburg, äußerte den Wunsch, dass es wie bisher ein vielfältiges und spannendes Bildungsangebot geben werde, das auch über den Tellerrand der Partei hinausreicht. Hierfür wünschte sie sich insbesondere auch eine stärkere Nutzung durch Mitglieder der Linkspartei. Der Bedarf an politischer Bildung in einer komplexer gewordenen Welt sei groß. Die Linkspartei, und dies gelte auch für die Linke insgesamt, komme nicht umhin, konstruktive, gestalterische Politikentwürfe zu entwickeln. Dafür benötige sie ein Hinterland an offener, kritischer, seriöser Forschung und politischer Bildung.