News | International / Transnational - Nordafrika Rosa-Luxemburg-Stiftung eröffnet Büro in Ramallah

In Anwesenheit führender VertreterInnen der palästinensischen Linken eröffnete die Rosa-Luxemburg-Stiftung am 6. Oktober ihr Büro in Ramallah/Palästina.

Der Leiter des Büros, Peter Schäfer, reiste bereits im März nach Palästina aus, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen und die Arbeit vor Ort auszubauen. Er begrüßte zur Eröffnung die über Hundert palästinensischen und deutschen Gäste in den neuen Räumen, insbesondere Dr. Klaus Burkhardt, Leiter des Deutschen Vertretungsbüros in Ramallah, und Heinz Vietze, Vorstandsvorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung und brandenburgischer Landtagsabgeordneter der Partei DIE LINKE.

Für die Gäste verkörperte die Kombination dieser beiden Redner das besondere System der deutschen politischen Stiftungen. Die RLS ist Teil der öffentlich geförderten Bildungsarbeit und internationaler Entwicklungszusammenarbeit und nimmt mit ihrer Nähe zur Partei DIE LINKE eine große Rolle innerhalb der politischen Diskussion in Deutschland ein.

Die RLS ist bereits seit acht Jahren in den von Israel besetzten Gebieten aktiv. Die Stärkung von Frauen, um sie zur Einforderung ihrer Rechte zu befähigen, sowie die Diskussion innerpalästinensischer Konfliktthemen standen bisher im Vordergrund. Mit dem Büro in Ramallah wird sich die Stiftung nun vermehrt zwei Themenlinien widmen:

  • Ein demokratischer palästinensischer Staat kann nur von demokratischen Kräften aufgebaut werden. Nach fast 20 Jahren anhaltender Marginalisierung sind progressive Menschen derzeit in verschiedenen Initiativen aktiv, um säkular-demokratische Werte und Organisationen wiederzubeleben und zu stärken. Die RLS will mit ihrem Instrumentarium und ihrem internationalen Netzwerk einen Beitrag dazu leisten.
  • Mehrere Hundert ausländische Organisationen sind in Palästina seit 1993 mit Projekten aktiv, um einen demokratischen palästinensischen Staat an der Seite Israels aufzubauen. Aber leider haben sich trotz – oder vielleicht gerade wegen – der Millionenhilfen und einer Armee technischer Berater die Bedingungen für dieses Ziel in den letzten 15 Jahren verschlechtert. Die internationale Geberpolitik wird von Palästinensern selbst seit langem kritisiert. Die RLS kann diese Kritik einem internationalen Publikum zugänglich zu machen und will versuchen, Ansätze für die palästinensische Kontrolle der eigenen Entwicklung zu fördern.

Bereits die Eröffnungsveranstaltung war ein Erfolg. Fortschrittliche Menschen aus Politik, Universität, Medien und Nichtregierungsorganisationen trafen sich. Einige hatten nach eigener Aussage zum ersten Mal „seit Jahren“ wieder Gelegenheit zum Meinungsaustausch. Das ist die Rolle der RLS: Diese Menschen zu vernetzen und eine Plattform für politische Diskussion zu bieten, die über Landes-, Partei- oder Klientelgrenzen hinaus geht.

Kontakt:

Peter Schäfer, Representative Palestine Office

Rosa Luxemburg Foundation

Email: E-Mail Link folgtpschaefer@rosalux.de

Phone: +970-(0)2-2403832

Fax: +970-(0)2-2403980