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Vor 120 Jahren wurde der allgemeine jüdische Arbeiterbund gegründet. - Eine Erinnerung.

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Holger Politt,

Die Ausstellung im Warschauer Stadtteil Żoliborz. Foto: Holger Politt

Der Verein für politische Bildung «Warschau in Europa» hat mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Straßenausstellung gestaltet, mit der im Warschauer Stadtteil Żoliborz an die Geschichte des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes erinnert wird. Er wurde 1897 in Wilna (Vilnius) gegründet.

Der Jüdische Arbeiterbund, in der einschlägigen Literatur kurz Bund genannt, hat auch in der Geschichte der polnischen Arbeiterbewegung tiefe Spuren hinterlassen, so dass die öffentliche Würdigung im Winter 2017/18 einen zusätzlichen Akzent setzt, weil Fragen zur Geschichte der Arbeiterbewegung insgesamt in der augenblicklich groß angelegten nationalkonservativen Wende Polens auffällig an den Rand gedrängt werden.

Auf mehreren Schautafeln wird in kurzer Form die Geschichte der Arbeiterpartei nachgezeichnet, die sich zunächst als politische Interessenvertretung der jiddischsprechenden Arbeiterschaft im Zarenreich verstand, dann im Zusammenhang mit der Revolution von 1905/06 zu einer wichtigen sozialdemokratischen Kraft in der polnischen und russischen Arbeiterbewegung aufstieg und schließlich nach den dramatischen Weichenstellungen in der russischen Revolution von 1917 und dem Ende des Ersten Weltkriegs sich als linkssozialistische Arbeiterpartei in Polen profilierte.