News | Rosa-Luxemburg-Stiftung - Neubau An Rosas Geburtstag

Grundsteinlegung für den Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Jörg Staude,

Am 5. März 2018 fand an der Straße der Pariser Kommune 8 in Berlin-Friedrichshain die öffentliche Grundsteinlegung für den neuen Stiftungssitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt: Am 147. Geburtstag ihrer Namensgeberin, der demokratischen Sozialistin, Kriegsgegnerin und Internationalistin Rosa Luxemburg. Die „Zeitkapsel“, die in den Grundstein eingelassen wurde, enthielt die Baupläne, einen Münzsatz von einem Cent bis zu 1 Euro, das „Neue Deutschland“ vom Tag der Grundsteinlegung und stiftungsspezifische Gegenstände und Informationen wie ein aktuelles Organigramm und die Imagebroschüre. Die Kapsel wurde vor Ort bestückt, verklebt und anschließend eingesetzt. Etwa 80 Gäste, darunter der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Deutschen Bundestag, Dietmar Bartsch, sowie die langjährige Vorsitzende des Haushaltsausschusses und derzeitige stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Gesine Lötzsch, der Bundesschatzmeister der LINKEN, Thomas Nord, und die Berliner Landesvorsitzende der LINKEN, Katina Schubert.

Dagmar Enkelmann, Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung sagte: „Ein eigenes Gebäude zu haben, das den Geist und die Ideale der Rosa-Luxemburg-Stiftung repräsentiert, ihr ein eigenes Gesicht geben wird, ist für uns ein großer Schritt. Mit dem Grundstein legen wir aber heute nur symbolisch die Basis für die Zukunft der Stiftung, denn ihr eigentliches Fundament sind ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich wünsche mir, dass dieses Gebäude für alle Beschäftigten – egal, wo auf der Welt sie tätig sind – ein positiver Bezugspunkt und ein Ort sein wird, an dem sie sich bei der Arbeit zuhause fühlen.“ Besonderen Wert legte sie auf die vereinbarte Kooperation „Fair Bauen“ mit der IG BAU, für die sie den Gewerkschaftssekretär Janosch Tillmann besonders begrüßte. 

Der neue Hauptsitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Regionalbüros in jedem Bundesland, sowie über 20 Auslandsbüros unterhält, wird auf dem Areal unweit der Eastside Gallery und des Mediaspreegeländes neben einem Gebäude der Berliner Stadtreinigung als einziges Bauvorhaben keinen kommerziellen Charakter haben. Das Gebäude stellt insofern einen Kontrast zu seiner Umgebung dar und verkörpert die unterschiedlichen Prägungen der Stadt sowohl bezüglich der Bebauung als auch der sozialen Entwicklung.

Florian Weis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung hob diejenigen Kolleginnen und Kollegen hervor, die seit 2010 in langwierigen Prozessen die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass nunmehr die Grundsteinlegung erfolgen konnte. Insbesondere dankte er dem früheren Vorsitzenden Heinz Vietze sowie dem jetzigen Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, der im Vorstand der RLS vier Jahre lang zusammen mit dem Geschäftsführer für das Voranbringen der Neubauabsicht zuständig war. Dank der Unterstützung vor allem von Dietmar Bartsch und Gesine Lötzsch, aber auch von Steffen Bockhahn und Roland Claus, wurden dann 2014 Baumittel vom Deutschen Bundestag bewilligt. Auch der jetzige Vorstand der RLS unter dem Vorsitz von Dagmar Enkelmann unterstützt die Geschäftsführung, die Baustabsleitung und den Lenkungsausschuss  tatkräftig. Florian Weis dankte insbesondere Axel Krumrey, dem Baustabsleiter seit 2015, für seine kompetente und erfolgreiche Arbeit, für die der heutige „Meilenstein“ ein beredter Ausdruck sei. In den Dank an die früheren und jetzigen Kolleginnen und Kollegen schloss Weis auch den früheren Baustabsleiter Klaus Meier sowie die Mitglieder des Lenkungsausschuss Bau (Gerd-Rüdiger Stephan, Anne Rohwedder, Evelyn Edler,  Siegfried Schröder, Nana Verkhviashivili) ein.

Ohne eine verlässliche Zusammenarbeit mit den öffentlichen Stellen, vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg über das Land Berlin bis hin zu vier Bundesministerien und -behörden (Bundesministerium des Innern, Bundesverwaltungsamt, Bundesministerium für Umwelt und Bauen, Bundesamt für Bauordnung und Raumwesen) kann kein Bau, schon gar kein öffentlicher, vorankommen. Daher dankte Florian Weis diesen Institutionen für die bisherige Zusammenarbeit. Er äußerte die Hoffnung, dass sich angesichts des neuen Zuschnitts des BMI, das um die Zuständigkeiten für „Heimat und Bau“ erweitert wird, diese Zusammenarbeit noch weiter entwickeln werde.

Im Jahr 2014 bewilligte der Deutsche Bundestag der Rosa-Luxemburg-Stiftung als letzter der politischen Stiftungen 20,4 Millionen Euro für den Bau des eigenen Gebäudes. Der dem Neubau zugrunde liegende Entwurf ist Resultat eines offenen, zweiphasigen Architekturwettbewerbes, der im September 2015 ausgelobt wurde. Als Sieger ging im April 2016 das junge Architektengemeinschaft KIM NALLEWEG & Trujillo aus dem Wettbewerb hervor. Gebaut werden rund 3.500 Quadratmeter verteilt auf 10 Geschosse. Neben den Büroräumen wird es einen öffentlich zugänglichen Bereich mit Räumen für Veranstaltungen und Ausstellungen, eine Bibliothek und ein Archiv geben.
Da es bei noch so guter Planung jedoch nicht ohne bauausführende Unternehmen geht, dankten Axel Krumrey und Florian Weis stellvertretend für die bisher an der Bauumsetzung Beteiligten dem Polier des Tiefbauunternehmens Züblin GmbH, Herrn Michael Woycke, der die Herstellung der Baugrube mitsamt der Spundwände und der wasserdichten Sohle maßgeblich betreut hatte.

In den nächsten Wochen soll nun die Bodenplatte erstellt werden, bevor im direkten Anschluss Etage für Etage im Rohbau zu betonieren sind. Als Fertigstellungstermin für das gesamte Gebäude wird derzeit Ende 2019 anvisiert. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wird über den Baufortschritt berichten und freut sich, zu gegebener Zeit zum Richtfest und später dann zur offiziellen Eröffnung ihres neuen Standortes einladen zu können.