News | Soziale Bewegungen / Organisierung - Ungleichheit / Soziale Kämpfe - G20 Dokumentarfilm: «Hamburger Gitter»

Der G20-Gipfel als «Schaufenster moderner Polizeiarbeit» — Ein Kinofilm von leftvision, gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung

31.000 Polizisten, brennende Autos, 20 Regierungen zu Gast - eine Stadt scheint traumatisiert. Auch ein Jahr nach dem G20-Gipfel sucht die Polizei noch mit allen Mitteln nach hunderten Verdächtigen, die Politik fordert harte Strafen, die Gerichte leisten Folge und die wenigen kritischen Stimmen verblassen im allgemeinen Ruf nach Law and Order.17 Interviewpartner*innen aus Polizei, Medien, Wissenschaft, Justiz und Aktivismus ziehen in diesem Film Bilanz. Welche Freiheitsrechte konnten in Hamburg dem Druck standhalten? War dieser Ausnahmezustand der Startschuss für eine neue sicherheitspolitische Normalität?

Markiert dieser G20-Gipfel einen Wendepunkt in der deutschen Sicherheitspolitik?

Mehr als die Proteste vom Juli 2018 in Hamburg, fokussiert der Dokumentarfilm von Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard und Luca Vogel auf das polizeiliche Handeln. Wie hat sich der Sicherheitsdiskurs während und nach dem Großereignis verschoben? Welche Befugnisse haben Behörden hinzugewonnen, welche Rechte Demonstrant*innen eingebüßt? Gab es bewusste Eskalation oder gezieltes Versagen? Und wie passt das alles zu Olaf Scholz' Aussage, es habe keine Polizeigewalt gegeben.

In 76 Minuten präsentiert das berliner Filmkollektiv Leftvision ihren ersten Kinodokumentarfilm. Viele hundert Stunden Filmmaterial, die während der Gipfelproteste entstanden, umrahmen die 17 Interviews mit Wissenschaftler*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen, aber auch dem Pressesprecher der Hamburger Polizei und einem Kriminalhauptkommissar, der während G20 im Einsatz war.