News | Lesen «Work on Progress – Work in Progress»

So heißen die Doktorand*innen-Jahrbücher der Rosa-Luxemburg-Stiftung – und dies aus gutem Grunde

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung begreift sich als Bildungsinstitution, die Studierenden und Promovierenden ermöglicht, neues Wissen zu produzieren, indem sie wissenschaftliches Arbeiten fördert. Die Doktorand*innenjahrbücher dokumentieren diesen Bildungsvorgang in prozesshafter Weise, indem Jahr für Jahr wichtige Vorhaben und Ergebnisse präsentiert werden.

Das Selbstverständnis, das dem zu Grunde liegt, besteht aus einem dialektischen Bildungs- und Wissenschaftsbegriff: Wissenschaft ist politisch, muss aus dem Elfenbeinturm heraus, das heißt, sie ist eingreifend, bzw. bewahrt die Einheit aus Theorie und Praxis, um sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Wissenschaft darf engagiert und normativ sein, ohne sich den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit gefallen lassen zu müssen. Sie muss sich vor allem dagegen verwahren, von Herrschaftsinteressen instrumentalisiert zu werden. Denn Bildung ist zum einen das Bilden von sich selbst, zum anderen das Bilden des gesellschaftlichen Ganzen. Es geht nicht nur darum, die Welt zu begreifen, sondern sie durch das Begreifen auch zu verändern. Diese Prozesse sind niemals abgeschlossen, daher im wahrsten Sinne des Wortes work in progress und work on progress.