News | GK Geschichte Über den Nationalismus der K-Gruppen

Dossier in Jungle World Nr. 24, 17. Juni 2010 (von Jens Benicke)

Wer sich eine Zeitlang mit der Gründungsgeschichte, den Verlautbarungen und den Publikationen der westdeutschen K-Gruppen beschäftigt, erkennt bald, dass deren vermeintlich kritisches Faschismusverständnis in Wahrheit nahezu bruchlos den herrschenden volksgemeinschaftlichen Konsens widerspiegelt. Es verinnerlicht die Abwehr gegen jegliches Schuldeingeständnis an den deutschen Verbrechen und lastet diese stattdessen einer kleinen Gruppe von Monopolkapitalisten an, während die Masse der Bevölkerung von jeglicher Verantwortung freigesprochen wird. Dies geschieht zum einen mittels der empörten Zurückweisung einer angeblich von den Alliierten vertretenen Kollektivschuldthese, die zum Teil mit der NS-Ideologie gleichgesetzt wird, zum anderen wird die deutsche Schuld durch inflationäre Vergleiche des Handelns anderer Staaten mit den Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert.