News | Bildungspolitik «Medienzugang ist ungleich verteilt»

Viertägige LiMA-Onlinewerkstatt will digitale Teilhabe ermöglichen und Barrieren abbauen

Helge Groß (links) und Maren Hartmann (rechts) vom Berliner LiMA-Team Foto: Linke Medienakademie

Vom 20. bis 23. Oktober 2022 findet im Netz die Weiterbildungsmesse People:Power statt. Schwerpunkt der Veranstaltung, die vom Verein Linke Medienakademie (LiMA) mit finanzieller Förderung des Fonds Soziokultur veranstaltet wird, ist die digitale Teilhabe. Mehr als 20 Workshops sind geplant. Über die «Medienwerkstatt für alle» sprach Henning Heine, Referent für Publikationen/Kultur und Medien in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, mit Maren Hartmann und Helge Groß vom Berliner LiMA-Team.

Warum ist digitale Teilhabe ein Thema für linke Medienschaffende?

Maren: Für uns bedeutet links sein auch Barrieren abzubauen, denn Medienzugang ist ein Privileg. Wir alle nutzen Medien fast jeden Tag und brauchen sie, um am Leben teilhaben zu können. Aber der Zugang zu Medien ist nicht gleich verteilt. Barrieren behindern viel zu oft die Teilhabe am Digitalen. Konsum von und vor allem Mitwirken an Medien braucht oft Bildung, Erfahrung, Zeit und Gesundheit. Wenn wir uns die Barrieren bewusstmachen, können wir Perspektiven marginalisierter Personen stärken und uns mit Betroffenen von Ausgrenzung solidarisieren. Diejenigen unter uns, die von Barrieren betroffen sind, können sich gegen diese empowern und sie abbauen.

Welchen Beitrag leistet «People:Power» zu mehr Partizipation im digitalen Raum?

Helge: Die Linke Medienakademie organisiert Weiterbildungen zu medialen Themen mit dem Ziel, kritische, emanzipatorische Perspektiven in den Medien zu fördern. Der Verein möchte sich auch selbst für mehr Teilhabe sensibilisieren und die Erkenntnisse weitergeben. Dafür haben wir mit Expert*innen gesprochen, eine Umfrage zu Bedarfen gestartet und Recherche betrieben. Wir sind in einem Prozess, bilden uns und andere weiter und möchten dieses Wissen hierarchiearm weitergeben. Das geschieht über die Workshops der People:Power, eine Online-Plattform auf der Inhalte partizipativ bearbeitet werden können und über Vernetzung von und mit Akteur*innen der digitalen Teilhabe.

Welche Kurse könnt ihr Interessent*innen besonders an Herz legen und wo sind überhaupt noch Plätze frei?

Maren: Zum aktuellen Zeitpunkt sind tatsächlich für alle Kurse noch einige Restplätze vorhanden. Wir haben viele neue, spannende Seminare wie zum Beispiel «Barrierearme und inklusive Öffentlichkeitsarbeit», «Geschlechtergerechte Sprache und Autismus» oder zu digitaler Awareness, die ich persönlich sehr spannend finde. Aber natürlich gibt es noch viel mehr. Schaut dazu gerne in unser Programm und bucht eure Tickets auf unserer Webseite.

Buchungen für People:Power sind noch bis kommenden Mittwoch (19. Oktober) möglich.

Darüber hinaus bietet die Linke Medienakademie bis zum Jahresende eine zweiwöchentliche Mediensprechstunde an, um Journalist*innen den Berufseinstieg und die Vernetzung im Medienbereich zu erleichtern. Dozent*innen aus der Medienpraxis vermitteln unter anderem Wissen über eine Existenzgründung und geben Praxistipps zum journalistischen Schreiben. Nächster Termin mit dem Referenten Mohamed Amjahid ist am 26. Oktober 2022 (Mi.) um 18 Uhr. Thema: «Emanzipatorische Diskurse und Journalismus».

Bereits im September fand der Kongress «Skillshare in Bewegung» statt, der die Vernetzung und den Austausch von Akteur*innen der aktivistischen Bildung zu Themen wie Technik, Teilhabe und Vernetzung zum Ziel hatte.