News | Rassismus / Neonazismus - Rosa Luxemburg - Kultur / Medien Linke Medienakademie

Kommunizieren, informieren, Meinung machen: Die von der RLS geförderte LiMA hat sich zum größten alternativen Medienkongress Deutschlands entwickelt. RLS-Veranstaltungen unter dem Motto «Aktiv gegen Rechts». Berlin 9.-13.3.

Unter dem Motto «GRENZENlos» findet vom 9. bis 13. März mit der LiMA 2011 die 8. Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkompetenz in Berlin statt.

Seit ihrer Gründung 2002 steht die LiMA für den Anspruch, alternatives Denken, politische Haltung und gesellschaftliches Engagement mit professioneller und kompetenter Kommunikation zu verknüpfen. Was mit 14 Teilnehmenden begann, ist mittlerweile mit über 900 Teilnehmenden im Jahr 2010 zum größten alternativen Medienkongress Deutschlands geworden. Guten Journalismus vorantreiben, spannende Medienkonzepte entwickeln, das Internet geschickt und mit geringem Budget nutzen, sich mit anderen vernetzen – kein «Frontalunterricht», sondern aktives Mitdenken, Mitgestalten und Mitarbeiten aller Teilnehmenden. Darum geht es bei der LiMA 2011.

Rund 200 Veranstaltungen, Workshops, Diskussionen, Werkstätten, Kurse und Trainings regen dazu an, um die Ecke zu denken. Getreu dem Motto «GRENZENlos» wird alles auf den Prüfstand gestellt: «Die Grenzen zwischen den Medien verschwimmen zunehmend! Neue Möglichkeiten entstehen! Damit müssen auch die Grenzen im Denken fallen», so Christoph Nitz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied Linke Medienakademie e.V. Dieses Umdenken treiben Medienschaffende wie Medieninteressierte, Profis wie Laien gemeinsam bei der LiMA 2011 voran.

www.linke-medienakademie.de

Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf der LiMa:

Aktiv gegen Rechts

Donnerstag, 10. März 2011

13 Uhr:
Linke Publizisten im Geheimdienst-Visier
Rolf Gössner stand seit 1970 wegen Kontakten zu angeblich «linksextremistischen» Gruppen, Veranstaltern und Medien vier Jahrzehnte lang ununterbrochen unter Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Es dürfte die längste Dauerbeobachtung einer unabhängigen Einzelperson durch den Inlandsgeheimdienst sein, die bislang dokumentiert werden konnte – ohne dass diese jemals selbst als «Extremist» oder «Verfassungsfeind» eingestuft wurde. Erst im Februar 2011 erklärte das Verwaltungsgericht Köln diese beispiellose Bespitzelung in Bausch und Bogen für rechtswidrig. Moderiert wird die Veranstaltung von Friedrich Burschel, der sich ebenfalls vor Gericht erfolgreich gegen das BfV zur Wehr setzte.
Mit: Rolf Gössner
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

15 Uhr:
«Endstation Brodkorb»
«Endstation rechts» hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Internet-Informationsplattformen über die extreme Rechte entwickelt. Inzwischen existieren neben Mecklenburg-Vorpommern auch Landesseiten für Sachsen und Bayern. Kopf hinter dem Unternehmen ist der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Brodkorb. Doch im Gegensatz zum ebenfalls sozialdemokratischen «Blick nach rechts» ist «Endstation rechts» heftig umstritten. Eigene Recherchearbeit findet kaum statt. Brodkorb & Co. sind eifrige Verfechter der Extremismusdoktrin. Als «rechtsextrem» abgehandelt werden nur die NPD und die Kameradschaften, die «Neue Rechte» und Projekte in der Grauzone dagegen vor dem Extremismusvorwurf in Schutz genommen und zum Teil sogar hofiert. So finden Debatten der AutorInnen mit Exponenten der extremen Rechten (z.B. Karlheinz Weißmann vom Institut für Staatspolitik) in den Kommentarspalten statt. Brodkorb wiederum wird von der bürgerlichen Presse gegen den gemeinen «Antifaschismus» in Anschlag gebracht; FAZ-Überschrift: «So intelligent kann Antifaschismus sein». Volkmar Wölk wird Ideologie und Politik des Endstation-Herausgebers kritisch beleuchten.
Mit: Volkmar Wölk
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

17:30 Uhr:
Rauschen im Blätterwald
Fachvortrag und Diskussion
Dieser Input beschäftigt sich mit der bundesdeutschen Presseberichterstattung, welche auf den rassistischen Mord am 1. Juli 2009 an Marwa El Sherbini im Dresdner Landgericht folgte. Dazu wurden fünf große deutsche Tageszeitungen im Juli 2009 untersucht, wobei sich herausgestellte, dass die bundesdeutsche Medienlandschaft nicht auf das genuine Ereignis an sich, sondern erst zeitlich versetzt reagierte und sich dabei vor allem der international laut gewordenen Kritik und den erhobenen «Islamophobievorwürfen» widmete. Aus der Analyse und der «Motivdiskussion» in den Zeitungen können Rückschlüsse auf den generellen Umgang mit rassistischen Morden in Deutschland gezogen werden. Der Fall steht ferner exemplarisch für die unterschiedliche Wertigkeit, die einer Nachricht von internationalen wie nationalen AkteurInnen zugeschrieben wird. Die Veranstaltung wird von Friedrich Burschel, Bildungsreferent der Rosa Luxemburg Stiftung moderiert. Kusche forscht zur radikalen Rechten und zu «Hate Crimes» in Osteuropa.
Mit: Robert Kusche
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

http://www.linke-journalisten.de/LiMA8/day_2011-03-10.de.html 


Rosa Luxemburg: Grenzgängerin

Samstag,  12. März 2011

Zum 140. Geburtstag der Politikerin wird Prof. Dr. Annelis Laschitza über neu gefundene Dokumente informieren. «Rosa Luxemburgs Ideen und ihre Bedeutung für die Linken heute» diskutiert Dr. Evelin Wittich, Direktorin der Akademie für Politische Bildung der Luxemburg-Stiftung. Mit der verweigerten Rezeption Luxemburgs setzt sichanschließend Dr. Jörn Schütrumpf auseinander. Seine provokante These lautet: «Rosa Luxemburg ist die unbekannteste Bekannte in Deutschland. Es gibt heute fast niemanden, der ihren Namen nicht wenigstens schon einmal gehört hat. Und fast alle kennen ihre Forderung, dass die Freiheit immer die Freiheit der Andersdenkenden sein müsse. Die meisten haben diesen Satz jedoch nicht verstanden.»

13 Uhr:
Rosa Luxemburg in ihrer Zeit – Biografisches
Mit: Dr. Holger Politt, dietz-Verlag
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

14 Uhr:
Rosa Luxemburgs Ideen und ihre Bedeutung für die Linken heute
Mit: Dr. Evelin Wittich, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

15:30 Uhr:
Neu gefundene Dokumente von und über Rosa Luxemburg
Mit: Prof. Dr. Annelies Laschitza, Luxemburg-Biografin
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

16:30 Uhr:
Rosa Luxemburg oder: Die Freiheit der Andersdenkenden Die verweigerte Rezeption heute
Mit: Dr. Jörn Schütrumpf, dietz-Verlag
Ort: HT W Berlin Campus Wilhelminenhofstraße, Gebäude G Blauer Salon

http://www.linke-journalisten.de/LiMA8/day_2011-03-12.de.html
 

Spezial zu 140 Jahre Rosa Luxemburg / Internationale Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung