News | Geschichte - Kultur / Medien - Erinnerungspolitik / Antifaschismus - Deutsche / Europäische Geschichte - Kunst / Performance Friedrich Schenker und «Die Ästhetik des Widerstands»

Interview mit Regina Goldmann, Ehefrau des Komponisten und Posaunisten Friedrich Schenker.

Information

Die Stafettenlesung «Die Ästhetik des Widerstands» im November 2016 in Rostock wird mit einem Radiotrailer beworben.  Der Trailer konnte unter Verwendung eines musikalischen Werks des Komponisten und Posaunisten Friedrich Schenker (1942-2013) produziert werden. Ehefrau Regina Goldmann (81) spricht in einem Interview darüber, was den Gründer der «Gruppe Neue Musik Hans Eisler» an der Ästhetik des Widerstands faszinierte.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Peter Weiss  (1916-1982) präsentieren die Rosa-Luxemburg-Stiftung und das Peter-Weiss-Haus in Rostock eine über 60-stündige Lesung des Romans «Die Ästhetik des Widerstands». Seit Monaten wird an dem Projekt und dessen Umsetzung gestrickt. Viele Ideen sind längst keine bloßen Vorschläge mehr:

Die Peter-Weiss-Filmbox mit inzwischen 35 Videostatements u.a. der Lesenden Katja Kipping, Gregor Gysi und Nina West tourt. Von der Auftakt-Nacht zum Peter-Weiss-Jahr-2016 in der Akademie der Künste in Berlin über die Linken Buchtage, das Fest der Linken, die Fusion, das Kunstfest Weimar, das Internationale Literaturfestival Berlin im Haus der Berliner Festspiele, zur Rosa-Luxemburg-Stiftung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu 80 Jahren Spanischer Bürgerkrieg bis zum Peter-Weiss-Haus in Rostock.

Die Postkarten zur Bewerbung der Stafettenlesung liegen neben vielen anderen Orten u.a. auch in der Schwedischen Botschaft in Berlin und im HAU Hebbel am Ufer aus.

Gerade haben die Mitorganisatoren Stefan Nadolny und Theresa Klaue im Rostocker Rathaus die regionale Presse über die mehrtägige Veranstaltung mit Festival-Charakter informiert. Die Ostseezeitung (OZ) und die Norddeutsche Neueste Nachrichten (NNN) berichteten am 02.August 2016.

Auf der Homepage http://peterweiss100.de/ läuft nicht nur der Countdown bis zur Stafettenlesung am 11.-13 November 2016 in Rostock, hier steht neben Hintergrundinformationen auch der Promo-Radiotrailer, produziert von Burkhard Blum für Radio LOTTE Weimar unter Verwendung der Komposition «Die Ästhetik des Widerstands I» von Friedrich Schenker (1942 – 2013). Der Trailer steht Freien Radios und sonstigen interessierten Sendern zur Bewerbung der Stafettenlesung zur Verfügung.

Im folgenden Interview schildert Regina Goldmann, welchen Eindruck der Roman «Die Ästhetik des Widerstands» auf ihren Mann Friedrich Schenker machte und was den Künstler bewog, die letzten Jahre vor seinem Tod die beiden Stücke «Ästhetik des Widerstands I» für Solo-Bassklarinette und Ensemble sowie «Ästhetik des Widerstands II» für Sopran, Kontrabass, Posaune und Orgel nach dem gleichnamigen Roman von Peter Weiss zu komponieren. Das Gespräch führte Ulrike Hempel.

Friedrich Schenker und «Die Ästhetik des Widerstands»

Participants

Regina Goldmann,
Details
Ehefrau Regina Goldmann spricht im Interview darüber, was den Gründer der «Gruppe Neue Musik Hans Eisler» an der Ästhetik des Widerstands faszinierte.
Zur Person Friedrich Schenker

Friedrich Schenker wurde 1942 in Zeulenroda/Thüringen geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik «Hans Eisler» Posaune bei Helmut Stachowiak und Komposition bei Eisler-Schüler Günter Kochan( 1961 bis 1964). Danach war er bis 1982 Soloposaunist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig unter Herbert Kegel. Währenddessen studierte er Komposition bei Fritz Geißler an der Leipziger Musikhochschule. 1970 gründete er mit Burkhard Glaetzner die «Gruppe Neue Musik Hans Eisler». Der Bezug des Ensembles auf Eisler war Schenker ein «Symbol für fortschrittliches, konstruktives Musikdenken der Gruppe, der Ausdruck einer kritischen Haltung zur Dummheit in der Musik» (Max Nyffeler). Das Ensemble gilt als bedeutender Interpret für zeitgenössische Kammermusik der Avantgarde der DDR. Von 1973 bis 1975 war Schenker Meisterschüler von Paul Dessau an der Akademie der Künste der DDR. Seine Tätigkeit als freischaffender Komponist seit 1982 wurde u.a. von Kurt Masur gefördert. Er produzierte Auftragskompositionen für das Gewandhaus Leipzig und war Berater für zeitgenössische Musik, von 1983 – 1985 hatte er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Leipzig. Ab 1990 lebte er in Berlin. Schenker war Theaterkomponist am Staatstheater Kassel (2000 bis 2002). Friedrich Schenker starb im Februar 2013 nach schwerer Krankheit in Berlin.    

Weiterführende Links

Komponist und Posaunist Friedrich Schenker

RosaLux (Ausgabe 2-2016) Artikel «Lesemarathon in Rostock» von Ulrike Hempel, S.12

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