News | Erinnerungspolitik / Antifaschismus Neujahrsempfang 2012

und Verleihung des Wissenschaftspreises

Im Rahmen des alljährlichen Neujahrsempfangs wird traditionell auch der Wissenschaftspreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen verliehen. Prof. Dr. Manfred Neuhaus würdigte aus diesem Anlass den Preisstifter, Guenter Reimann, New Yorker Wirtschaftsjournalisten, der als Kommunist und Jude in den 1930er Jahren aus Deutschland fliehen musste. Trotz des erlittenen Unrechts setzte er sich nach dem Krieg für den Wiederaufbau Deutschlands ein und linderte als Unterstützer der Care-Aktionen viel Leid. Reimanns Stiftung ist es zu verdanken, dass der Wissenschaftspreis nun schon zum zwölften Mal vergeben werden konnte.
Den Wissenschaftspreis 2012 erhält Jana Werner für ihre Arbeit „Der ,Fall Sarrazin‘ und die sprachliche Darstellung von (muslimischen) Migranten in ausgewählten Printmedientexten“ In seiner Laudatio fragt Prof. Dr. Peter Porsch „Wissenschaft und Empörung, geht das zusammen?“ Um zu dem Schluss zu kommen: „Gerade in solchen Stiftungen verbinden sich permanent der Anspruch von Wissenschaftlichkeit und die Transformation der Erkenntnisse in politische Bildung. Und dafür stellt die Arbeit von Jana Werner ein Paradebeispiel dar. Die Verbindung von Wissenschaft und politischer Bildung prägt die innere Dialektik der Arbeit und bringt deshalb selbst Bewegung in den analytisch angepeilten Diskurs.“
Jana Werner stellt, übrigens nicht zum ersten Mal in diesen Räumlichkeiten, die Ergebnisse und Thesen ihrer Arbeit vor, mit der sie einen wichtigen Beitrag leistet in der auch weiter aktuellen Auseinandersetzung, um die Thesen von Thilo Sarrazin, antimuslimische und rassistische Ressentiments.
Dr. Monika Runge nutzte den Anlass um eine Bilanz der 20-jährigen Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu ziehen. Ein besonderer Dank galt dabei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin, die in schwierigen Zeiten ihre „sächsische Schwester“ in großem Maße unterstützt, aber auch an Prof. Klaus Kinner, der die Arbeit der Stiftung maßgeblich mit prägte. Auch Alex Bär, ehemaliger Stipendiat und Künstler, bedankte sich bei Klaus Kinner und übergab ihm eines seiner Werke.
Bei einem Glas Wein blieb den 85 anwesenden Gästen Zeit und Raum zum gegenseitigen Austausch.