„Die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem hat dazu geführt, dass Studierende heute kaum noch Zeit für gesellschaftliches Engagement haben“, kritisierte Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des DGB NRW. „Der Studienstress muss reduziert werden, damit auch Platz für einen Blick über den Tellerrand bleibt. Die Semesterwochenstunden sollten ebenso verringert werden wie die Anwesenheitspflicht in Seminaren und Vorlesungen.“ Der 11. Studierendensurvey habe gezeigt, dass die Leistungsanforderungen aus Sicht der Studierenden stark zugenommen haben. Demnach macht sich inzwischen jeder zweite Studierende Sorgen, das Studium überhaupt zu schaffen.
„Wir Studierenden wollen den Zeit- und Leistungsdruck der Bolognareform nicht mehr hinnehmen“, sagte Luisa Schwab, 1. AStA-Vorsitzende der Universität Köln. „Wir brauchen bessere Studienbedingungen und Zeit, um uns mit politischen und mit wissenschaftlichen Fragen kritisch auseinandersetzen zu können.“
„Leider erleben wir, dass die Studierenden sich um politisches Engagement, um die Inhalte ihrer Wissenschaft und ihren Nutzen oder Schaden für die Gesellschaft immer weniger kümmern können“, ergänzte Karl-Heinz Heinemann, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung. „Sozial und politisch engagierte Studierende sind aber in einer lebendigen Demokratie unverzichtbar.“
Die Konferenz „Zwischen Resignation und Revolte“ wurde veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS NRW), dem Deutschen Gewerkschaftsbund NRW (DGB NRW), dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA der Universität Köln), dem Bund demokratischer WissenschaftlerInnen (BdWi) und dem freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs).
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Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind am Samstag der Einladung von RLS-NRW, ASta Uni Köln, DGB NRW, BdWi und fzs in die Kölner Studiobühne gefolgt, um über die Studienbedingungen und den gestiegenen Leistungsdruck an Hochschulen zu diskutieren.