Im Sommer 2012 machte das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) in intensiver Arbeit den Bestand „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) (2004 bis 2007)“ durch ein Findbuch für die Forschung zugänglich.
Die im Findbuch beschriebenen Archivalien belaufen sich auf insgesamt rund 4,7 Akten-Meter. Dieses Archivgut hat das ADS überwiegend im August 2010 aus den Räumen der früheren Bundesgeschäftsstelle der WASG in Fürth übernommen. Die Überlieferung setzt sich erstens aus Unterlagen zum Verein WASG und zu seinen Vorläufern, zweitens aus Unterlagen zur Partei WASG und drittens aus Dokumenten und Materialien zum Neubildungsprozess der Partei DIE LINKE (aus der Perspektive der WASG) zusammen. Die Überlieferung zur Partei WASG besteht aus Unterlagen zu ihren Parteitagen, aus Protokollen der Sitzungen des Bundesvorstands der WASG und aus weiteren Unterlagen und Dokumenten zu dessen Tätigkeit (Rechtsangelegenheiten, Mitgliederpolitik, allgemeine Korrespondenz, Öffentlichkeitsarbeit und organisatorisch-technische Unterlagen), aus Protokollen der Sitzungen des Länderrates der WASG, aus Unterlagen zur Tätigkeit des Bundesschiedsgerichts, zu Urabstimmungen der WASG und zur Tätigkeit einzelner Landesverbände der Partei.
Das Findbuch enthält im Anhang insbesondere eine Zeittafel zur Geschichte der WASG, eine Übersicht über ihre Parteitage, Angaben über die Zusammensetzung ihres Bundesvorstandes sowie tabellarische Übersichten und Grafiken zur Mitgliederentwicklung und zur Altersstruktur der Mitglieder der WASG.
Gemeinsam mit dem von der Rosa-Luxemburg-Stiftung geförderten Interview-Band „Was war? Was bleibt? Wege in die WASG, Wege in DIE LINKE“, der im Frühsommer 2012 von Klaus Ernst, Thomas Händel und Katja Zimmermann herausgegeben worden war, wurde das WASG-Findbuch auf der Linken Literaturmesse in Nürnberg am 3. November 2012 einem interessierten Publikum vorgestellt. Der Europa-Abgeordnete Thomas Händel ließ die Zuhörer vor allem an Storys aus der aufregenden Gründungszeit der WASG teilhaben, sparte auch den Blick nach vorn nicht aus. DIE LINKE müsse eine moderne Industriepolitik entwickeln, wenn sie sich dauerhaft im gewerkschaftlichen Milieu verankern will.
Auf etwas andere Art hatte das ADS bereits zum deutschlandweiten „Tag der Archive“ am 3. März 2012 WASG-Geschichte lebendig werden lassen. Es präsentierte in einer kleinen Ausstellung Dokumente aus der Gründungszeit der WASG, Plakate, Flyer und Sachzeugen – von Button über T-Shirts und Kugelschreiber mit der Aufschrift „WASG“ bis zu Feuerzeugen und einem Stempel der WASG Sachsen. Die Bibliothek der RLS zeigte aus ihren Beständen Broschüren der WASG und wissenschaftliche Literatur zur Geschichte dieser Partei.