News | Rassismus / Neonazismus - Ungleichheit / Soziale Kämpfe Berliner Zustände 2012

Ein Schattenbericht über Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus Schwerpunkt 2012: Medien und Rassismus.

Information

Die Rosa Luxemburg Stiftung hat die Erstellung und Publikation des Berliner Schattenberichts immer wieder gefördert und schätzt das brillant gemachte und dafür auch ausgezeichnete Heft sowie seinen stets kritischen, erhellenden und stichhaltigen Inhalt. Die Herausgeber_innen, das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. (apabiz) und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR), gehören zu den wichtigsten Kooperationspartnern des RLS-Referats Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit.

Die "Berliner Zustände 2012" sind soeben erschienen: hier die Presseerklärung der Herausgeber_innen vom 10. Juli 2013:

 

"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund_innen und Kolleg_innen,

auch in diesem Jahr veröffentlichen die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) und das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. (apabiz) – bereits zum siebten Mal – den Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, die „Berliner Zustände 2012“. Die Publikation vereint auf 100 Seiten 17 Artikel aus insgesamt 12 Projekten. Damit ist die Beteiligung so groß wie noch nie. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt auf dem Thema „Medien und Rassismus“.

 

„Das fängt schon mit den abwertende Begriffen ‚ausländerfeindlich‘ und ‚fremdenfeindlich‘ an“, sagt MBR-Projektleiterin Bianca Klose. „Wenn es um eine rassistisch motivierte Tat geht, soll man das auch benennen. Wer Opfer rassistischer Gewalt in der Berichterstattung einfach zu ‚Fremden‘ macht, hilft nicht, das Problem zu lösen, sondern verstärkt es.“ Der Schattenbericht 2012 ist daher auch ein Appell an alle Medienschaffenden, sich mit ihrer eigenen Rolle auseinanderzusetzen. Die Medienlandschaft benötigt die Perspektive von betroffenen Menschen, jedoch nicht nur als Befragte, sondern auch als Medienschaffende.

 

Wie Rassismus in den Medien funktioniert und in der alltäglichen Praxis stattfindet, zeigt in der Publikation Hadija Haruna von der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ (ISD) anhand vieler Beispiele. Andrea Wierich von „Amaro Foro e.V.“ beschreibt, wie Medien immer wieder auf rassistische Stereotype zurückgreifen, um die Situation von Menschen aus Rumänien und Bulgarien zu beschreiben.

 

Der zweite Teil der Publikation besteht aus den „Schattenberichten“ engagierter Berliner Projekte. Sie geben einen Überblick zur Bedeutung und Wirkung der rechtsextremen Parteien und Organisationen in Berlin.

Die MBR analysiert die nachlassende Bedeutung des militanten Neonazi-Netzwerkes „Nationaler Widerstand Berlin“. Das apabiz stellt die Bewegung der „Reichsbürger“ vor, die 2012 mit rassistischen Drohbriefen auf sich aufmerksam machte. Die Opferberatung „ReachOut“ berichtet über die Gewalttaten aus rassistischen, rechtsextremen und antisemitischen Motiven und stellt ihre Jahreschronik vor. Ein Interview mit dem Rabbiner Daniel Alter beleuchtet den Antisemitismus aus Sicht der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Weitere Berichte von Berliner Initiativen stellen unter anderem die Situation der Geflüchteten vor und widmen sich rassistischen Diskriminierungen und Angriffen in der Stadt.

 

Die „Berliner Zustände 2012“ sind als Printausgabe bei den beteiligten Projekten erhältlich. Als PDF-Datei stehen sie unter www.mbr-berlin.de und www.apabiz.de zur Verfügung. Für Pressevertreter/innen besteht die Möglichkeit, ein kostenfreies Exemplar zu erhalten.

 

Für weitere Informationen und O-Töne wenden Sie sich bitte an die MBR (Bianca Klose, mailto:bianca.klose@mbr-berlin.deTel.: 030-240 45 430) oder das apabiz (Ulli Jentsch, Tina Neumann, mail@apabiz.de, Tel.: 030-611 62 49)