News | Kultur / Medien - Kommunikation / Öffentlichkeit - Afrika Talk Green – Listen Green

Ugandas erstes grünes Community Radio geht auf Sendung.

Information

 

Unter dem Motto «Talk Green – Listen Green» wurde am 4. Juli das erste grüne Community Radio Ugandas ins Leben gerufen. Das Radio, das sich vor allem auf Umwelt- und Menschenrechtsthemen sowie soziale Belange der ländlichen Bevölkerung konzentriert, ist ein weiteres Projekt von NAPE, einer langjährigen Partnerorganisation der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Ostafrika.

Radio Green wird zunächst an vier Tagen in der Woche jeweils von 19-21 Uhr senden. Nach einer zweijährigen Pilotphase hofft man, diese Sendezeit deutlich zu verlängern. Fernziel ist eine eigene Frequenz. Noch teilt man sich die Frequenz 89.0 FM mit einem kommerziellen Radio.

Ugandas erstes grünes Community Radio hat seinen Sitz in der kleinen Stadt Hoima, in der westlichen Region Bunyoro, unweit des Lake Albert – einer Region, die besonders von der geplanten Ölförderung betroffen ist. Hier leben ungefähr 800.000 EinwohnerInnen. Bunyoro ist auch einer der Arbeitsschwerpunkte von NAPE. Bereits seit Jahren organisieren sich Menschen in sogenannten Sustainability Villages, um sich über ihre Rechte zu informieren und diese einzufordern. Es ist NAPE zu verdanken, dass die Fischer am Lake Albert über die Auswirkungen der gigantischen Ölvorhaben und deren geplanter Inwertsetzung informiert sind und in Uganda eine öffentliche Diskussion über die Auswirkungen der Rohstoffausbeutung auf die Menschen, ihre Zukunft als Bäuerinnen und Fischer, stattfindet.   

«Es war uns ein großes Anliegen, eine Informationslücke in der ugandischen Radiolandschaft zu schließen», sagte NAPEs Direktor Frank Muramuzi anlässlich der Feierlichkeiten. «Obwohl Umweltthemen und sozialen Auswirkungen der Ölförderung und anderer großer Infrastrukturprojekte eine so zentrale Bedeutung zukommt, finden sie in der öffentlichen Debatte kaum ihren Platz.»

Dabei ist das Radio für viele Menschen in Bunyoro eine der wenigen überhaupt zugänglichen Informationsquellen. Zeitungen erreichen die entlegeneren Orte kaum und können längst nicht von allen gelesen werden. Ein Radioprogramm hat zudem den Vorteil, in verschiedenen lokalen Sprachen senden zu können.

 Fred Musimenta, einer der Farmer aus dem kleinen Ort Mutimba ist Mitglied des neugegründeten Radio Committees, das sicherstellen wird, dass das Radio tatsächlich die Stimme der Community wird. «Wir sind sehr froh, dass es endlich einen Ort gibt, wo sich Fischer und Farmer äußern können und gehört werden. Wir alle sind aufgefordert, uns aktiv am Radioprogramm zu beteiligen. Das werden wir auch tun, wir freuen uns schon jetzt auf die erste Sendung!»

Am 1. August wird Ugandas grünes Community Radio auf Sendung gehen. Ein großes Fest ist geplant. Viele AktivistInnen aus den Sustainability Villages werden dabei sein, wenn im Studio zum ersten Mal die Kennungsmelodie auf Runyoro ertönt: Baza Green – Hurra Green.