News | Jugendbildung POLITIKAKADEMIE FÜR JUNGE AKTIVE

Von April 2016 bis Oktober 2016 - Ein Kurs des Kurt-Eisner-Vereins / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern über Theorie und Praxis linker Politik. Bewerbt Euch jetzt für die «Politikakademie für junge Aktive». Die Teilnahmegebühr für den gesamten Kurs beträgt 75 Euro. Bewerbungsschluss ist der 14. Februar 2016.

 

WORUM GEHT ES?

Linke Politik will die Welt verändern. Dazu braucht sie Wissen über die Gesellschaft und über die Machtverhältnisse, die sie verändern will. Sie braucht Menschen, die sich vor Ort engagieren wollen und die bereit sind, sich mit anderen gemeinsam einzusetzen. Linke Politik braucht Menschen, die sich nicht abschrecken lassen von der Macht der Anderen und die Spaß daran haben, sich mit anderen zu vernetzen und zu organisieren. 

Wir laden euch zu einem Kurs ein, in dem wir jungen Menschen theoretisches Wissen und praktische Handwerkszeuge vermitteln wollen, damit sie gesellschaftliche Veränderung erfolgreich gestalten können. Im Kurs werden wir uns zum einen mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen beschäftigen. Wie funktioniert der Kapitalismus, warum ist er so krisenanfällig? Warum gibt es Rassismus und Patriarchat? Wie können wir dem begegnen?

Zum anderen wollen wir uns mit der Praxis politischen Handelns auseinandersetzen. Wir wollen im Laufe des Kurses ein eigenes politisches Projekt entwickeln und auf die Beine stellen. Ihr bestimmt, um was für ein Projekt es sich handelt. Damit es erfolgreich wird, wollen wir uns zudem die dafür notwendigen Handwerkszeuge aneignen. Wie gewinnen wir MitstreiterInnen, wie organisieren wir politische Entscheidungsfindungsprozesse oder wie verfassen wir eine Pressemitteilung, die ankommt?

KURSPROGRAMM

Modul 1: Linke Politik – Geschichte wird Gemacht! Vergangenheit und Gegenwart linker Politik
(1.-3. April)

Wir wollen uns im Seminar mit der Geschichte der Linken auseinandersetzen, um Schlussfolgerungen für heute zu ziehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Geschichte der Linken in den beiden deutschen Staaten nach 1945 sowohl in ihrer parteiförmigen Verfasstheit als auch in Form sozialer Bewegungen und Initiativen. Wir wollen das erste Modul auch ausgiebig nutzen, um uns kennenzulernen und Erwartungen an den Kurs zu formulieren.

Modul 2: Immer anders und trotzdem unverwüstlich? Wie funktioniert der Kapitalismus?
(20.-22. Mai)

Wie funktioniert der Kapitalismus - und was wird darunter verstanden? Was bedeutet «Ausbeutung» und wie verändern sich soziale Ungleichheit, Armut und Reichtum im Kapitalismus? Wie entstehen Krisen? Der Kapitalismus bleibt nicht immer gleich: Vor 50, 60, 120 Jahren waren das Leben, die Geschlechterverhältnisse, die Arbeit – und die Hoffnung auf ein besseres Leben – anders als heute. Was hat sich verändert, was ist gleich?

Modul 3: Die Gesellschaft verändern – wie und mit wem? (24.-26. Juni)

Was muss passieren, was können und was müssen wir tun, damit der Kapitalismus überwunden werden kann und was sind Schritte auf diesem Weg? Wer ist Akteur von Veränderung? Gibt es noch eine Arbeiterklasse? Wie verändern sich Menschen in gesellschaftlichen Bewegungen? Wie erreichen wir wirkmächtige politische Mehrheiten? Wir befassen uns dabei auch mit den Ansätzen von Antonio Gramsci und Rosa Luxemburg, um Anregungen für eine heutige Politik zu gewinnen.

Modul 4: Organizing und Campaigning: Entwicklung eines eigenen Praxisprojekts (29.-31. Juli)

In diesem Modul wollen wir uns mit Theorien der geplanten Organisierung und Mobilisierung („Organizing“) sowie Projektmanagement in sozialen und politischen Kampagnen („Campaigning“) beschäftigen. Wie wurden und werden Erfolge unter unterschiedlichen historischen und inhaltlichen Bedingungen organisiert? Wir wollen uns weiter mit der Frage beschäftigen, was Erfolgsbedingungen für gelingende politische Kampagnen sind und wie wir eigene Kampagnen planen und durchführen können. In welchem Umfang lassen sich die Konzepte des Organizing und Campaigning nutzen? Zum Abschluss des Moduls werden wir ein eigenes Praxisprojekt entwickeln und gemeinsam durchführen.

Modul 5: Linke Politik vor Ort – Linke Politik in Parteien, Parlamenten und sozialen Bewegungen (9.-11. September)

Linke Politik muss sich mit konkreten Bedingungen auseinandersetzen, findet ihren Gegenstand und das Feld der Auseinandersetzung vor Ort. In diesem Modul wollen wir konkrete lokale Politik untersuchen: Was sind die Probleme in euren jeweiligen Kommunen, Organisationen, Betätigungsfeldern, Berufen oder an der Uni? Was sind aktuelle landespolitische Themen und wie positionieren wir uns als Linke in diesen Auseinandersetzungen? Wie verhalten sich die Handlungsmöglichkeiten vor Ort zu Zwängen und Rahmenbedingungen auf anderer Ebene: Wo und wie greifen wir ein? Linke Politik will mehr sein als «Stellvertreterpolitik». Es geht ihr nicht darum Politik für, sondern Politik mit Menschen zu machen und diese zu befähigen, sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen.

Modul 6: Rassismus, Sexismus und Klasse – Herrschaft im globalen Kapitalismus (7.-9. Oktober)

Unsere Gesellschaft ist nicht einfach strukturiert. Viele Formen von Herrschaft und Ausschluss haben sich über die Jahrhunderte gebildet, verändert und dauern weiter an. Sie organisieren Unterschiede und Ungleichheiten. Welche linken Antworten gibt es darauf? Wie lassen sich Differenzen so einbeziehen, dass niemand abgewertet ist? Wie werden wir trotzdem gemeinsam handlungsfähig? Welche gesellschaftlichen Bündnisse braucht es für erfolgreiche Arbeit gegen Unterdrückung und Diskriminierung.

Modul 7: Linke Politik ist international (28.-30. Oktober)

Probleme, Ideen und Konzepte linker Politik sind Antworten auf konkrete gesellschaftliche Bedingungen: vor Ort, in einem Land, in konkreten sozialen Auseinandersetzungen. Doch oft stellen sich Menschen an ganz unterschiedlichen Orten ähnliche Fragen. Der Kapitalismus funktioniert nicht überall gleich, doch die unterschiedlichen Formen sind miteinander verbunden. Und mit der Globalisierung und dem Versuch, bestimmte politische Konzepte weltweit zum Einsatz zu bringen, ähneln sich manche Probleme überraschend. Ob Klimawandel, Globalisierung, Krieg oder Hunger: Einem globalen Kapitalismus muss eine globale Alternative entgegengestellt werden.

TEILNEHMEN AN DER «POLITIKAKADEMIE FÜR JUNGE AKTIVE»

Die «Politikakademie für junge Aktive» richtet sich an jüngere, in Parteien, Initiativen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen aktive Menschen. Sie will ein Ort sein, an dem Grundfragen linker Theorie und Praxis diskutiert und ein gemeinsames linkes Praxisprojekt entwickelt wird. Die Akademie möchte eine Gruppe junger Menschen zusammenbringen, die eine linke Perspektive in Bayern über die Workshopreihe hinaus gemeinsam vorantreiben wollen. An der «Politikakademie für junge Aktive» können 25 Personen teilnehmen, wobei wir auf eine Geschlechterquotierung sowie eine regional gleichmäßige Verteilung der TeilnehmerInnen aus Bayern achten.

Bewerbt Euch jetzt für die «Politikakademie für junge Aktive». Die Teilnahmegebühr für den gesamten Kurs beträgt 75 Euro. Bewerbungsschluss ist der 14. Februar 2016. Der Seminarort wird im Raum Nürnberg liegen. Seminartermine: Beginn der Seminare ist jeweils Freitag um 17 Uhr; Seminarende jeweils Sonntag um 15 Uhr Seminarort: Der Seminarort im Raum Nürnberg wird zeitnah bekannt gegeben.

WEITERE INFORMATIONEN SOWIE BEWERBUNGEN ELEKTRONISCH AN

Kurt Eisner Verein - Rosa Luxemburg Stiftung Bayern | Max Steininger
Westendstraße 19, 80339 München, max.steininger@rosalux.de, Tel. 089 51996453

Über die Bewerbungen entscheidet der Kurt Eisner Verein - RLS Bayern. Die BewerberInnen werden bis zum 01. März über ihre Teilnahme informiert.

BEWERBUNGSUNTERLAGEN

Für die Bewerbung bitten wir neben Angaben zur Person um einen kurzen Lebenslauf mit Angaben zu den bisherigen und aktuellen politischen Aktivitäten sowie ein Motivationsschreiben zur Teilnahme am Kurs. Gerne könnt Ihr ein Empfehlungsschreiben (insbesondere von Organisationen und Personen aus eurem politischen Umfeld) beifügen. Bewerbungsschluss ist der 14. Februar.