News - Detailseite (en)

Presse release | Sally Perel liest in Kremmen

Jugendklub lud den Schriftsteller ein (Maerkische Allgemeine, 13.11.2005)

11.11.2005 / Oberhavel

KREMMEN Der israelische Schriftsteller Sally Perel wird am Sonntag, 27. November, in der Museumsscheune aus seinem Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" lesen. In dieser Autobiografie schildert Perel, wie er als Zehnjähriger den Terror der Nazis zu spüren bekam und als Jude seine Schule verlassen musste. Doch Perel überlebt das Dritte Reich, getarnt als Jupp Perjell. Welche Ängste er durchgemacht hat, welche Gefahren er überstand, schrieb Perel erst 40 Jahre später in seinem Roman nieder.

Deutschland war auch nicht sicher

Sally Perel wurde 1925 in Peine geboren. Seine Eltern waren zuvor aus Russland nach Deutschland geflohen, weil dort die Revolution wütete. In Deutschland glaubten sie sicher zu sein. Nach dem Krieg wanderte Perel nach Israel aus. Heute ist der Schriftsteller 83 Jahre alt. Und mehrmals pro Jahr unternimmt er von Israel Lesereisen nach Deutschland. So auch in diesem Monat, wo er, begleitet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, durch die neuen Bundesländer fährt. Sally Perel besucht vor allem Schulen, um mit vielen Jugendlichen ins Gespräch kommen.

Dass der Schriftsteller und Zeitzeuge nun auch nach Kremmen kommt, ist eigentlich den Jugendlichen aus Beetz zu verdanken. Die hatten in diesem Sommer eine Gesprächsrunde mit drei ukrainischen Zwangsarbeiterinnen erlebt. Und waren tief beeindruckt von den Erzählungen der betagten Frauen. Die Jugendlichen wollten gern auch mit anderen Zeitzeugen reden. Jugendkoordinatorin Marlies Wendland knüpfte Kontakte zur Rosa-Luxemburg-Stiftung und zu Cornelia Domaschke, die einen Termin in Kremmen organisierte.

Die Jugendeinrichtungen der Stadt, allen voran die Beetzer Jugendlichen, laden gemeinsam mit der Jugendkoordinatorin Marlies Wendland zu der Lesung ein. 80 bis 90 Plätze sind nun in der Museumsscheune zunächst eingeplant. Kremmener Senioren haben schon ihr Kommen zugesagt. Die Lesung am 27. November wird um 11 Uhr beginnen. Bis 13 Uhr bleibt auch Zeit für eine Gesprächsrunde mit dem Schriftsteller.

Autobiografie im Großformat

Im Vorfeld können sich die Jugendlichen im Klub den Film ansehen, der nach Perels Autobiografie gedreht wurde. Am Freitag, 25. November, ist er ab 19 Uhr auf einer Großbildwand zu sehen.

Wer sich für die Lesung am 27. November anmelden möchte, kann Marlies Wendland unter 0160/8 93 29 53 erreichen.