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Presse release | Ausschluss des SED-Politbüros 1990: Tonbandprotokolle erstmals öffentlich

«Ich kann mir ja nun das Leben nicht nehmen»* +++ 30 Jahre Ausschluss des SED-Politbüros +++ Erstmals Tonbandprotokolle öffentlich

Tonbandspule (Symbolbild) CC BY-NC 2.0, Herr Olsen, via Flickr

Mitte Dezember 1989 wird aus der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) die SED-PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus). Ihr neuer Vorsitzender heißt Gregor Gysi. Doch noch immer gehören die verbliebenen 17 ehemaligen Mitglieder und Kandidaten des Politbüros, des höchsten politischen Führungsgremiums und damit des Machtzentrums der ehemaligen SED der neuen Partei an – bis zum 20. Januar 1990.

In einer mehr als zwölfstündigen Nachtsitzung der Zentralen Schiedskommission der SED-PDS werden die meisten von ihnen ausgeschlossen – während zeitgleich am Werderschen Markt in Berlin darüber debattiert wurde, ob die gesamte Partei aufzulösen sei, oder nicht.

Anlässlich 30 Jahre politischer Wende veröffentlichen die Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Karl Dietz Verlag erstmals die Tonbandprotokolle der Schiedsgerichtssitzung jener Nacht. Es sind Zeitdokumente, die eindrucksvoll die Fragen und Stimmungen dieser kurzen Zeitspanne zwischen SED und neuer PDS darstellen.

Im Karl Dietz Verlag erscheint außerdem Ende Februar 2020 die Transkription der Gespräche im vollen Wortlaut, zusammen mit zusätzlichen historischen Dokumenten sowie einem Geleitwort von Dagmar Enkelmann und Beiträgen von Michael Herms, Volkmar Schöneburg und Tom Strohschneider, die die Gespräche jener Nacht einordnen und kommentieren.

Hier gelangen Sie zu den Tonbandprotokollen.

Einer der Herausgeber des Buches, Gerd-Rüdiger Stephan, steht für Interviews zur Verfügung. Gesprächsanfragen richten Sie bitte an sein Büro (Telefon 030-44310-156).

*Inge Lange, Mitglied des SED-Politbüros, in ihrer Anhörung zum Ausschluss aus der Partei, in der Nacht zum 21. Januar 1990.

Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
Presse | Rosa-Luxemburg-Stiftung