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Presse release | Rosa-Luxemburg-Stiftung beim Klimagipfel in Marrakesch

Pariser Abkommen muss Fossil-Ausstieg und radikale Transformation der Wirtschaft bedeuten

Anlässlich des Inkrafttretens des Pariser Klimaabkommens und des bevorstehenden UN-Klimagipfels in Marrakesch weist Tadzio Müller, Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, darauf hin, dass die Ziele des Pariser Abkommens ohne ein weltweites Moratorium für den Neuaufschluss von Öl-, Kohle- und Gasvorkommen nicht erreichbar seien. Nötig sei zudem die Vorlage verbindlicher Daten für einen Komplettausstieg aus der Nutzung fossiler Energien durch die OECD-Staaten, nicht später als 2030.

«In Marrakesch muss die Staatengemeinschaft unter Beweis stellen, dass das Pariser Abkommen nicht nur ein weiterer Papiertiger der UN-Klimarahmenkonvention ist. Nur der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern könnte die Kluft zwischen Rhetorik und Realität schließen. Denn mit den bisher vorgelegten Klimazielen der Staaten ist das Emissionsbudget für das 1,5-Grad-Limit schon 2020 aufgebraucht. Die logische Konsequenz ist eine radikale Umstellung unseres energie- und ressourcenhungrigen Wirtschaftssystems und unserer – sozial und ökologisch - verheerenden Lebensweise. Dies muss das Kernthema auf dem UN-Verhandlungsparkett sein. Der UN-Prozess muss aufhören, um die Illusion zu kreisen, dass Marktmechanismen, ökologisch und sozial fragwürdige Megaprojekte und negative Emissionen die Welt vor dem Klimachaos retten können», so Müller.

Nadja Charaby, Referentin für Globale Aufgaben bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, ergänzt: «Wie viel stärker die UN-Klimaverhandlungen die soziale Dimension berücksichtigen müssen, zeigt  das Beispiel des Gastgeberlandes. Hier kann man gut studieren, wie der Klimadiskurs und Green-Economy-Mechanismen ineinandergreifen: Statt die demokratische Energiewende von unten zum Wohle aller zu fördern, setzt Marokko mit dem Solarkraftwerk Ouarzazate ein Megaprojekt mit gigantischem Trinkwasserverbrauch zentralistisch durch. Statt ihren Energiebedarf radikal zu senken, versuchen sich energiehungrige Staaten, darunter Deutschland, mit Finanzspritzen den künftigen Zugriff auf sonnenreiche Regionen zu sichern.»

Sie erreichen unsere Experten unter folgenden Kontaktdaten

Tadzio Müller, Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie
tadzio.mueller@rosalux.de |  0170 – 5333709

Nadja Charaby, Referentin für Globale Aufgaben und Sondermittel
charaby@rosalux.de | 0152 – 09590714

Tadzio Müller und Nadja Charaby werden vom 7. bis 19. November in Marrakesch sein. Die Erreichbarkeit über eine lokale Mobilfunknummer teilen wir Ihnen zeitnah mit.

Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung während des Gipfels:

Energiedemokratie -  Antworten der Gewerkschaften auf die Klimakrise
15. November 2016 | 13:00 - 14:30 Uhr | Bab Ighli Green Zone | Salle 5

Schäden & Verluste, Warschau-Mechanismus und das Pariser Abkommen - Wie erreichen wir Klimagerechtigkeit?
15. November 2016 | 17:00 - 18:30 Uhr | Bab Ighli Green Zone | Salle 2

Ausverkauf des Klimaschutzes - Kritische Bilanz der Klimaschutzinstrumente im internationalen Klimaregime
18. November 2016 | 11:00 - 12:30 Uhr |  Bab Ighli Green Zone | Salle 1

Widerstand fruchtet -  Die Rolle von BäuerInnen im Kampf gegen die Erderwärmung
Termin steht noch nicht fest (14.-18. November) | Espace autogére à l'Université de Marrakech

Energiedemokratie versus Energiekolonialismus - MENA-Region, Europäische Energieunion und die Alternativen von unten
Termin steht noch nicht fest (14.-18. November) | Espace autogére à l'Université de Marrakech

Alle Informationen dazu sowie Positionen und Berichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Gipfel unter www.rosalux.de/cop22

Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
Presse | Rosa Luxemburg Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1 | 10243 Berlin | Tel.: 030 44310-479 | Mobil: 0173 6096103 | Fax: 030 44310-222