Zur Frage der Gerechtigkeit: Verkürzungen der aktuellen Klimadebatte und herrschender Nachhaltigkeit
Wie kann künftig in der Welt eine weitaus größere Zahl von Menschen ein würdiges Auskommen haben? Das ist das Schlüsselthema dieses Jahrhunderts. … So steht die Entwicklung am Scheideweg: Entweder bleibt die Mehrheit der Welt vom Wohlstand ausgeschlossen oder das Wohlstandsmodell wird so umgestaltet, dass alle daran teilnehmen können, ohne den Planeten ungastlich zu machen. Es geht um die Wahl zwischen globaler Apartheid und globaler Demokratie.
Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
Für umweltpolitisch Interessierte und Engagierte ist die Entwicklung des letzten halben Jahres überraschend: Umweltthemen sind wieder breit diskutiert, Klima- und Energiefragen kommen in den Hauptnachrichten und auf den Titelseiten der Zeitungen vor, kaum ein Politiker oder eine Politikerin kann es sich leisten, nicht vom globalen Treibhauseffekt zu sprechen und auf dem im Juni 2007 stattfindenden G8-Gipfel in Heiligendamm stehen Klima und Energie auf der Tagesordnung. Das ist deshalb überraschend, weil die Entwicklung nicht neu ist. Die von Menschen verursachte globale Erwärmung ist spätestens seit Mitte der 1990er Jahre und dem Abschluss des Kyoto-Protokolls weithin bekannt, die Ressourcenknappheit gar seit Anfang der 1970er Jahre mit dem berühmten Bericht »Grenzen des Wachstums« an die Intellektuellenvereinigung Club of Rome. Nicht so sehr die Fakten sind neu, sondern die gesellschaftliche Aufmerksamkeit.
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