Publication Globalisierung - Krieg / Frieden Konfliktprävention und Systemtransformation - gemeinsame Verantwortung von Ost und West

Deutsch-russischer Workshop, Moskau Juni 2000 Manuskripte 9 der RLS

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Manuskripte

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February 2001

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Deutsch-russischer Workshop, Moskau Juni 2000

Manuskripte 9 der RLS

Inhalt

Vorwort

Konfliktprävention und Systemtransformation – gemeinsame Verantwortung von Ost und West (Gemeinsamer Standpunkt der Teilnehmer des deutsch-russischen Workshops)

Vitali Naumkin: Faktoren für Instabilität im postsowjetischen Raum (Beitrag zur Problemstellung)

Arne Clemens Seifert: Systemtransformation und Konfliktprävention – Die Zeit ist reif für einen Strategiewechsel

Irina Zviagelskaya: Eine neue Generation von Konflikten: Grundlegende Merkmale und spezifische Besonderheiten

André Brie: Der Aufbau der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) und die europäische Sicherheit (Thesen)

Lew Perepjolkin: Die sozialpolitische und ökonomische Transformation und ihr Einfluss auf die postsowjetischen Gesellschaften

Tobias Pflüger: Die Politik der rot-grünen Bundesregierung in Fragen Sicherheit und Konfliktprävention

Wolfgang Grabowski: Der neue Präsident Russlands und die sozial-wirtschaftliche Seite von Konfliktprävention

Peter Linke: Zurück in die Zukunft - Krieg als Privatangelegenheit oder das Ende der Moderne in den internationalen Beziehungen

Fritz Balke: Einige Aspekte der Rolle der OSZE bei der Konfliktprävention

Enver Kisriev: Typologie der Konflikte in Dagestan: Retrospektive Analyse und Betrachtung der konfliktträchtigen Faktoren der jüngsten Zeit

Ajdar Chabutdinov: Die ethnopolitische und ökonomische Situation in Tatarstan

Michail Savva: Die Besonderheiten der ethnisch-politischen Situation in der Region Krasnodar

Zu den Autoren

Vorwort

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung erweitert mit ihren neuen Möglichkeiten zielstrebig ihre internationalen Kontakte, bei denen der osteuropäische Raum und besonders Russland zu den Prioritäten gehören.

Ein erstes Zeichen wurde Anfang Juni mit einem Workshop in Moskau zum Thema Systemtransformation und Konfliktprävention – gemeinsame Verantwortung von Ost und West gesetzt. Die Veranstaltung, die sechs deutsche und zehn russische WissenschaftlerInnen vereinte, wurde gemeinsam mit dem Moskauer Internationalen Zentrum für strategische und politische Studien (ICSPS) organisiert. Einig war man sich in dem Bestreben, damit den deutsch-russischen Dialog mit einer hochwichtigen und aktuellen Thematik zu bereichern.

Die stellvertretende Leiterin des ICSPS, Professor Irina Zvyagelskaya, und andere russische Vertreter widmeten ihre Beiträge der Suche nach der Neutralisierung der Instabilität auf postsowjetischem Territorium, während Teilnehmer aus Tatarstan, Dagestan und der Region Krasnodar in aufschlussreichen Fallstudien ein sehr differenzierte Bild der Lage vor Ort zeichneten. Die deutschen Teilnehmer wiederum verwiesen auf die reale Systemtransformation in den neuen Bundesländern und damit verbundene Konflikte und unterzogen die Politik der Bundesregierung in Fragen von Sicherheit und Konfliktprävention einer kritischen Prüfung.

Im Ergebnis des Workshops wurde ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, das Empfehlungen und Forderungen an beide Regierungen, an Parlamentarier und wissenschaftliche Einrichtungen enthält. Es geht um solche Fragen wie die Stärkung des inneren Potentials zur Konfliktbewältigung aus eigener Kraft unter Nutzung bereits vorliegender Erfahrungen, um das Finden eigener originärer Wege für Transformation und selbst erzeugter Demokratieformen ohne ausländische Bevormundung. Und vor allem: Konfliktprävention darf nicht erst ansetzen, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen ist“ – wie leider noch zu oft praktiziert.

Die beiden Workshop-Partner waren sich darin einig, dass der damit begonnene Dialog fortgesetzt werden muss. So ist die konfliktträchtige Entwicklung im Kaukasus, in der Region des Kaspischen Meeres und in Mittelasien ein Thema, das die deutsche wie die russische Seite gleichermaßen interessiert. Die Themen der Debatte sollen künftig präziser formuliert und der Kreis der Teilnehmer zielstrebig erweitert werden. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hofft, zur stärkeren Verankerung dieser brisanten Thematik im öffentlichen Bewusstsein beizutragen.