Erwerbsarbeit wird nicht nur intensiver, sondern Arbeitszeiten für viele immer länger – auch über den Lebenslauf hinweg. Andere hingegen kriegen keine Jobs oder stecken in Zwangs-Teilzeit fest. Dies führt auf unterschiedliche Art zu Druck und Stress im Alltag, quer zu allen Berufsgruppen zu steigenden Zahlen von Burnout, Erkrankungen bis hin zu Erwerbsunfähigkeit – und in jedem Fall zu einem massiven Verlust von Lebensqualität. Das Bedürfnis nach Entlastung, nach kürzeren Arbeitszeiten und mehr selbstbestimmter Zeit ist groß, wenn auch unterschiedlich je nach sozialer, familiärer und materieller Situation.
Das Problem ist vielschichtig, eine einfache und für alle gleichermaßen funktionale Lösung gibt es nicht. Aber eins ist klar: Mittelfristig bedarf es eines grundlegenden Umbaus von gesellschaftlichen Arbeits- und Lebenszeit-Arrangements. Um Veränderungen in diese Richtung anzustoßen, müssen unterschiedliche zeitpolitische Instrumente auf betrieblicher, tariflicher und gesetzlicher Ebene kombiniert werden.