Mehr als eine Million Wohnungen in Deutschland befinden sich unter der direkten Kontrolle von finanzmarktorientierten Fondsgesellschaften und Börsenkonzernen. Diese müssen ihren Anlegern Renditen garantieren, die global konkurrenzfähig sind. Um das zu erreichen, optimieren sie ständig ihre Geschäftsvorgänge und industrialisieren die Wohnungsbewirtschaftung. Millionen MieterInnen erleben die Folgen: nicht zu erreichende Verwaltungen, steigende Mieten, willkürliche Modernisierungen, undurchsichtige Abrechnungen. Es ist höchste Zeit, eine neue Debatte zu eröffnen: Wie können die Geschäfte der finanzmarktorientierten Wohnungskonzerne so reguliert werden, dass weiterer Schaden vermieden werden kann? Was muss geschehen, um die Rechte der MieterInnen gegenüber der Macht der Großvermieter zu stärken? Was kann getan werden, damit diese gesellschaftlich dringend benötigten Wohnungen auf Dauer in gemeinnützige Hände kommen?
Knut Unger ist Sprecher des MieterInnenvereins Witten u. Umg. e. V. im Deutschen Mieterbund NRW. Er ist seit vielen Jahren mit der Beratung und der Vertretung der Interessen von MieterInnen großer Wohnungsunternehmen befasst. Zudem ist er Mitglied der Plattform kritischer ImmobilienaktionärInnen.