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Beiträge kritischer Wissenschaft. Doktorand_innenjahrbuch 2017 der Rosa-Luxemburg-Stiftung

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January 2018

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Dieser Sammelband zeigt den work in progress wissenschaftlicher Forschung, für den die Rosa-Luxemburg-Stiftung einen Raum bietet. In ihrer Unterschiedlichkeit, was Gegenstände, Methoden und die Verbindung zu politischen Bewegungen angeht, bieten die hier veröffentlichten Beiträge von Promotionsstipendiat_innen einen Eindruck der Vielfalt kritischer Wissenschaft in der BRD. Eine klare Identität der vorliegenden Forschungsprojekte lässt sich nicht einfach feststellen – ein solcher Versuch müsste den verschiedenen Perspektiven auch Gewalt antun. Wir haben daher versucht über die Diskussion des Zusammenhanges der Begriffe Gewalt und Identität einige Möglichkeiten aufzuzeigen, die Texte in Bezug zueinander und zu politischen Tendenzen unserer Zeit zu setzen. Damit zeigt sich schließlich doch ein gemeinsames Merkmal kritischer Wissenschaft, wie sie in diesen Beiträgen praktiziert wird: Sie legt die strukturellen Ursachen von Krisen und Gewalterlebnissen offen. Sie problematisiert unsere eigene Identitätsbildung und macht scheinbar Selbstverständliches diskutabel. Sie macht Identitäten sichtbar, die von herrschenden Normen ins Abseits gestellt werden. Damit regt sie dazu an, das Gegebene und die diesem inhärente Gewalt nicht hinzunehmen, und drängt damit zur politischen Auseinandersetzung. 

Inhalt:

Einleitung: Gewalt und Identität

Erkenntnistheorie und Methodik

  • Kerstin Meißner: Gefühlte Welt_en. Über die Beziehung zwischen Emotionalität und Sachverstand und eine notwendige Konzeptualisierung von Sentipensar
  • Emre Yeşilbaş: Towards a Collective and Political Focus. Social Totality and Historicization in Literary Criticism

Transformation von Staatlichkeit

  • Simon Ernst: Erdölsouveränität. Bilanz und Perspektiven der venezolanischen Erdölpolitik nach 15 Jahren »bolivarischer« Regierung
  • Jun Chu: Vom grassroots zum volunteer: Die neoliberale Transformation von urban citizenship im Kontext der Land-Stadt-Migration in China. Eine Fallstudie in Hangzhou
  • Sarah Earnshaw: Humanitarian Strikes. Interrogating the Biopolitics of US Drone Warfare

Gewalt und Erinnerung

  • Maren A. Kellermann: Psychosomatik und ihre Anwendungen. Theorie bei Sigmund Freud und Praxis bei Ernst Simmel
  • Johannes Spohr: Die Ukraine 1943/44. Entscheidungen im Angesicht der deutschen Kriegsniederlage
  • Jelena Đureinović: Remembering the Second World War in Post-Yugoslav Serbia. Hegemonic Discourses and Memory Politics from Below

Körper – Macht – Identität – Gender

  • Sarah Heinemann: Erfolg durch Positives Denken? Wie Motivationstrainer_innen ihre Lehren verkaufen
  • Roxanne Phillips: Erzähltechniken als Regierungstechniken. Gouvernementale Subjekte in Streeruwitz‘ Jessica, 30. und Moras Alle Tage
  • Esther Mader: Auf der Suche nach Handlungsfähigkeit in queeren Räumen in Berlin. Raum, Körper und Affekt als Elemente kollektiver Handlungsfähigkeit
  • Patsy l’Amour laLove: »Tritt so auf, wie du es für richtig hältst.«. Die Polittunte Baby Jane und ihre Erzählungen von Differenz, Lust und Emanzipation in der westdeutschen Schwulenbewegung der 1970er Jahre

Emanzipation und Utopie

  • Susanne Boehm: Der Unterleib und der herrschaftskritische Blick? Perspektiven der Neuen Frauenbewegung
  • Joscha Metzger: Soziale Wohnungswirtschaft zwischen Gebrauchs- und Tauschwert. Ein Beitrag zur Debatte um die Neue Wohnungsgemeinnützigkeit
  • Stephanie Bender: Which of the Possible Futures Is a Good Future? Ecology and Future Worlds in James Cameron’s Avatar

Nachwort
 

  • Marcus Hawel: Ideologie und Kritik im flexibilisierten Kapitalismus