Publication Jonas Engelmann/Thomas Schröder (Hg.): Vom Ende der Geschichte her. Walter Benjamins geschichtsphilosophische Thesen

Tagungsband zur Veranstaltung „Vom Ende der Geschichte her. Geschichtspolitische Überlegungen anlässlich des 75. Todestages von Walter Benjamin“, Mainz, 23.–24. Oktober 2015

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Als vor einigen Jahren die Hamburger Kunsthalle Paul Klees »Engel« präsentierte, war sein berühmtestes Engelbild nur in einer Reproduktion zu sehen. Das Original verblieb im Israel-Museum in Jerusalem, das es von Gershom Scholem vermacht bekommen hatte. Dieser wiederum erhielt es von Theodor W. Adorno, der die Zeichnung nach New York gebracht hatte. Zuvor war sie von Georges Bataille zusammen mit dem Nachlass Walter Benjamins 1940 vor den Nazis versteckt worden. Für Benjamin, den ersten Besitzer des Bildes von Klee, hatte es die zentralste Bedeutung. Der »Angelus Novus« inspirierte ihn auf der Flucht vor den Nazis 1940 zu seinem letzten Text vor seinem Suizid: die Thesen »Über den Begriff der Geschichte«.

Ein radikaler theologischer Messianismus und ein am historischen Material selbst orientierter Marxismus sind die beiden Grundmotive von Walter Benjamins Denken. In keinem seiner Texte treffen diese beiden Motive so unmittelbar zusammen wie in diesen Thesen. Das Buch »Vom Ende der Geschichte her« nimmt dieses Nebeneinander ernst und zeigt, dass für das Verständnis des Textes beide Elemente, Messianismus und Marxismus, zusammenzudenken sind. Die Beiträge beschäftigen sich mit der historischen Entstehung des Textes, den Korrespondenzen zwischen Benjamin und Freud, den kunstgeschichtlichen Aspekten von Klees Bild, der politischen Dimension von Benjamins Thesen und vielem mehr.

Mit Beiträgen von Gerard Raulet, Marcus Hawel, Caroline Heinrich, Thomas Schröder, Richard Faber und Gregor Wedekind.