Seit knapp einem Jahrzehnt nimmt der Begriff »Globalisierung« eine zentrale Stellung in der nationalen wie internationalen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Auseinandersetzung ein. Er diente und dient den »global players« und den sie vertretenden Kreisen der Politik, Wissenschaft und Medien quasi als Rechtfertigung für fast alles. So wird die Arbeitslosigkeit, die einseitige Ausrichtung der Steuerpolitik zugunsten einer reichen Minderheit, die wachsende Kluft zwischen Reich und Arm, das Festhalten an schädlichen Produktions- und Energieprozessen, der durch explodierende und zügellose Finanzspekulationen wachsende parasitäre Charakter der Wirtschaft, die Mißachtung der Souveränität der Staaten, die Umverteilung von Süd nach Nord eben mit dem Zauberwort »Globalisierung« begründet. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die »Globalisierung« sowohl Ausdruck objektiver Tendenzen der Entwicklung der Produktivkräfte als auch eine Strategie der herrschenden Kräfte ist. Ohne die seit Jahrzehnten von den USA und ihren Verbündeten schrittweise forcierten Veränderungen der Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft wäre die gegenwärtige Entwicklung undenkbar.
Inhalt
- Vorwort (S. 5)
- Jürgen Leibiger: Globalisierung der Wirtschaft - Chance oder Trauma (S. 7)
- Ernst Woit: Globalisierung - die geistig-kulturelle Dimension (S. 25)
- Zu den Autoren des Heftes (S. 41)
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig 1999. 42 S.
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