Die Wohnungssituation in Deutschland ist sehr widersprüchlich: Hinter der durchschnittlichen, im internationalen Vergleich hohen Wohnungsversorgung in Bezug auf die Anzahl der Wohnungen je 1000 Einwohner (Ende 1990 in Ostdeutschland 436, in Westdeutschland 422) und die Zahl der Räume je Einwohner (in Ostdeutschland 1,7, in Westdeutschland 1,91 ) verbergen sich große Unterschiede in der tatsächlichen Lage. In Westdeutschland haben insbesondere in Ballungsräumen junge Haushalte mit niedrigerem Einkommen und Familien mit Kindern große Schwierigkeiten, eine angemessene Wohnung zu finden; zwischen wohngeldfähigem und steuergefördertem Haushaltseinkommen klafft eine erhebliche Lücke. Im Osten Deutschlands sind viele Wohnungen überaltert, in einem schlechten Bauzustand und ungenügend ausgestattet; neu sind die Probleme, die sich aus schnell wachsenden Mieten für Arbeitslose und Rentner bei erheblicher Differenzierung der Einkommen ergeben. Insgesamt fehlen nach übereinstimmenden Einschätzungen in Westdeutschland ca. 1,5 Millionen Wohnungen (vorwiegend zur Erweiterung des Bestandes) und in Ostdeutschland ca. 1 Million Wohnungen (vorwiegend als Ersatz verschlissener Substanz).
Inhalt
- Ziele und Wege der Wohnungsbauförderung (S. 5)
- Ziele einer sozialen Wohnungspolitik (S. 7)
- Zur Funktionsweise der Wohnungsmärkte (S. 9)
- Wege einer sozialen Wohnungspolitik (S. 17)
- Bau von Mietwohnungen (S. 18)
- Wohngeld (S. 21)
- Sozialer Wohnungsbau (S. 25)
- Bereitstellung von billigem Bauland (S. 29)
- Bauweise, Baukosten und Baupreise für Sozialwohnungen (S. 30)
- Schlußfolgerungen (S. 31)
- Ausgewählte Literatur (S. 32)
- Über den Autor dieses Heftes (S. 35)
- Weitere Veröffentlichungen des Rosa-LuxemburgVereins e. V (S. 37)
Rosa-Luxemburg-Verein e.V., Leipzig 1994. 41 S.
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