Publication Rosa Luxemburg Rosas Brief aus dem Gefängnis – '...und ich lächle im Dunkeln dem Leben'

Ein musikalischer Kurzfilm nach der Idee und Vertonung des Musikwissenschaftlers und Komponisten Reinhard Fehling.

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Rosa Luxemburg (1871-1919) war eine leidenschaftliche Briefschreiberin. In ihren Briefen zeigt sich die politische Kämpferin und brillante Theoretikerin eines freiheitlichen Sozialismus immer wieder von ihrer privaten Seite. Gerade ihre wiederholten Gefängnisaufenthalte nutzt sie, um etwa ihre Gedanken über Literatur und Musik, über die Tier- und Pflanzenwelt zu notieren. Sie zeigt sich darin als empfindsame und genaue Beobachterin, als ein Mensch mit weitem Horizont. Geradezu liebevoll geht sie auf ihre Briefpartner und -partnerinnen ein, als ob nicht sie – die Gefangene – sondern jene in Freiheit ihres Zuspruchs bedürften.

Ihr Briefwechsel mit Sophie Liebknecht ist in dieser Hinsicht einer der anrührendsten. Schon aus der Festungshaft in Wronke schreibt sie ihr regelmäßig und auch nach ihrer Verlegung ins Breslauer Militärgefängnis setzt sie die Korrespondenz fort. Dort entsteht der Brief an die mit dem Kosenamen Sonjuscha angeredete Ehefrau ihres politischen Kampfgefährten Karl Liebknecht. Betrübt, aber ohne zu jammern berichtet sie darin vom Gefängnisalltag und davon, wie sie sich von Zeit zu Zeit in der Einsamkeit der Zelle in Gedanken über die bedrückende Situation erhebt, in dem sie auch diese als ein Stück Leben begreift. Diese sehr poetische Passage im Brief vom November 1917 kulminiert in dem Satz: 'Ich glaube das Geheimnis ist nichts anderes als das Leben selbst'.

Reinhard Fehling (Musikwissenschaftler und Komponist) hat einen Ausschnitt dieses Briefes vertont, indem er zuvor den Prosatext leicht gekürzt und gruppiert hat. Dadurch gewinnt dieser fast lyrische Qualität und wird liedfähig. Die wunderbaren Cartoons hat Kate Evans zur Verfügung gestellt und Dirk Baxmann ('Zielspur', Dortmund) hat alles einfühlsam filmisch aufbereitet.