Publication Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Gesellschaftstheorie - Globalisierung - Kapitalismusanalyse - Staat / Demokratie - Arbeit / Gewerkschaften Schöpfung und Enteignung

Die Dialektik von Autonomie und Kontrolle in der kreativen Arbeit. Standpunkte 38/2010 von Ursula Huws.

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Standpunkte

Author

Ursula Huws,

Published

November 2010

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Kreative Arbeit nimmt eine höchst widersprüchliche Position in der modernen, globalen ‹wissensbasierten› Ökonomie ein. Auf der einen Seite müssen Unternehmen eine Balance finden zwischen ihrem unstillbaren Bedürfnis nach einem steten Strom innovativer Ideen und dem ebenso machtvollen Imperativ, die Kontrolle über das geistige Eigentum zu erlangen und die kreativen Arbeitskräfte zu steuern. Auf der anderen Seite versuchen letztere, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem Drang nach Selbst-Ausdruck und  Anerkennung sowie dem Zwang, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Zusammenspiel dieser gegensätzlichen Notwendigkeiten gebiert ein komplexes Set von Beziehungen, die eine Vielfalt von
Formen sowohl der Zusammenarbeit wie von Konflikten zwischen ManagerInnen, KundInnen und ArbeitnehmerInnen beinhalten. Innerhalb dieses Beziehungsgeflechts provoziert jede Aktion eine Gegenaktion. Das Ergebnis ist eine dynamische Bewegung, die einem kunstvollen Menuett ähnelt, in dem einige Schritte den formalen Konventionen folgen während andere fortlaufend neu erfunden werden.

[...]

Ursula Huws ist Professorin für «International Labour Studies» an der London Metropolitan University. Im Rahmen der Konferenz «Kapitalismus dot com. Digitale Produktionsverhältnisse und politische Perspektiven» der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Mai 2010 hielt sie den Einführungsvortrag, an dem der vorliegende Text anknüpft.