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Ein halbes Jahrhundert (un)abhängige Entwicklung in Afrika. Verschriftlicher Vortrag beim Kolloquium aus Anlass der Neuerrichtung des Patrice-Lumumba-Denkmals in Leipzig am 15.1.2011. Standpunkte International 3/2011 von Maguèye Kassé.

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Series

Standpunkte international

Author

Maguéye Kassé,

Published

February 2011

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Die Initiative der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (dAfrig) und des Solidaritätsdienstes International (SODI!) ein so wichtiges und aktuelles Kolloquium in Leipzig zu organisieren, ist sehr zu begrüßen. Sie reiht sich nicht nur in viele andere Initiativen ein, die sich den 50 Jahren formaler Unabhängigkeit etlicher afrikanischer Länder, vor allem im Afrika südlich der Sahara, widmen. Dieser Anlass hat eine umso höhere Symbolik, als er mit dem 50. Todestag von Patrice Lumumba und der Wiederaufstellung seines Denkmals in Leipzig verbunden ist. Lumumba war einer der vielversprechenden afrikanischen Führungspersönlichkeiten in der Zeit der Befreiung von kolonialer und neokolonialer Unterdrückung und der Ausplünderung der immensen Ressourcen. Er wird durch diese Konferenz nicht nur geehrt und gewürdigt, sein Schicksal gibt auch Anlass zur Besinnung auf die heutige Situation des afrikanischen Kontinents. Lumumba gehörte ebenso wie Ruben Um Niobe, Ernest Ouandié oder Amical Cabral – um nur einige gleichen Ranges zu nennen – zu einer Schar engagierter afrikanischer Patrioten der ersten Stunde, die ihr Engagement für ein neues Afrika, das sein Schicksal selbst in die Hand nehmen wollte, ohne sich fremdem Joch zu unterwerfen, mit dem Tod bezahlten. Die offen imperialistischen Ziele des belgischen Kolonialismus und der internationalen Konzerne, die noch bis heute keinen Hehl daraus machen, weshalb sie die Ermordung dieser afrikanischen Symbolfigur der 1950er Jahre mit Hilfe ihrer Strohmänner systematisch
betrieben, haben sich bis heute kaum geändert. Sie werden heute nur mit anderen Mitteln als damals verfolgt wie zahlreiche Dokumentarfilme und literarische Werke zeigen. Insofern ist das Vermächtnis Lumumbas immer noch aktuell, gerade in Anbetracht der heutigen Situation Afrikas.

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Prof. Dr. Maguèye Kassé arbeitet an der Universite Cheikh Anta Diop in Dakar/Senegal.

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