Publication International / Transnational - Nordafrika Ein neues arabisches Zeitalter hat begonnen

Hassan Khader, Herausgeber des arabischen Magazins Al Karmel in der palästinensischen Tageszeitung Al Ayyam kurz vor und nach dem Abgang Hosni Mubaraks. Newsletter RLS-Büro Ramallah.

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March 2011

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Gut gemacht, Ägypten!
Al Ayyam, 8.2.2011

Lasst uns erst einmal sagen: Gut gemacht, Ägypten! Nachdem wir das losgeworden sind, wagen wir einmal einen Blick hinter das Tagesgeschehen. Die Ära von Präsident Mubarak ist zu Ende, ganz gleich, ob er heute oder morgen die Macht abgibt. Das ägyptische Regime ist bereits nicht mehr dasselbe, egal ob der Wechsel jetzt schnell vonstatten geht oder sich erst in langsamen, langfristigen Transformationen konsolidiert. Und das gilt für die arabische Welt insgesamt. Sie ist nicht mehr dieselbe nach den Revolutionen in Tunesien und
Ägypten.

Letzten Dienstag habe ich einen Artikel über die Ansteckungskraft von Ideen geschrieben. Die Parole: „Das Volk will den Sturz des Präsidenten“, eingeführt von Tunesiern und Ägyptern, stellt einen Wechsel in der Sprache arabischer Politik dar und wird bald noch in weiteren arabischen Hauptstädten zu hören sein. Die Sache ist größer und reicht weiter als Ben Ali und Mubarak.

Wichtig ist jetzt, über die Bedeutung von Wechsel nachzudenken. Ein Zeitalter arabischer Geschichte ist vorbei und ein neues hat begonnen.

Die Ära der Saudis ist vorbei. Sie entfaltete sich in den frühen 1970er Jahren und endete in diesem Januar. Sie begann nach der Niederlage von 1967 und dem Tod von Ägyptens Präsident Abdel Nasser und kristallisierte sich nach dem Oktoberkrieg 1973 sowie dem nachfolgenden massiven Anstieg der Erdöleinnahmen. Sie manifestierte sich noch viel klarer durch das saudische Engagement, zusammen mit Ägypten, in der Allianz mit den USA im Kalten Krieg gegen die Russen in Afghanistan.

(...)

Ägypten steht auf und die Wiederauferstehung ist jetzt!
Al Ayyam, 15. Februar 2011

Als Jesus von den Toten auferstand, stand Ägypten auf. Und jetzt ist die Wiederauferstehung.

Trotzdem: In Zeiten des Sieges, wie auch in Zeiten der Niederlage, ist ein kühler Kopf zu bewahren. Unzählige Menschen in- und außerhalb Ägyptens, einschließlich dieses Autors, zählen sich zu den Siegern. Aber vor der politischen Analyse der Ereignisse in Ägypten sollten wir über die allgemeinen Konzepte nachdenken, die an den ägyptischen Grenzen nicht Halt machen.

(...)

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