
"Der Verfasser gesteht, dass er gewisse Hemmungen empfindet, über Warlam Schalamows Prosa wie über andere Literatur zu reden. Dem liegt zugrunde, dass es sich im Prinzip immer noch um jene Situation handelt, die Bertolt Brecht einst in seinem berühmten Gedicht »An die Neugeborenen« mit dem emphatischen Satz bezeichnet hat, in den von ihm angesprochenen Zeiten sei ein »Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen«. Mit anderen Worten: Man hat ein ungutes Gefühl, wenn man über Schalamows Kolyma-Prosa redet, als ginge es um Schönheit, um Kunstschönheit - wie bei anderer Prosa auch. Die Frage ist also: Wie redet man über einen Autor, der die erlebten Verbrechen seines Jahrhunderts zum Gegenstand seiner Erzählprosa gemacht hat? Zumal dieser Autor bislang von der Leserschaft unseres Landes kaum zur Kenntnis genommen wurde - im Gegensatz zu Alexander Solshenizyn, dem anderen literarischen Zeugen des GULag. ..."
Inhalt
- Vorbemerkung (S. 7)
- Zur Biographie Warlam Schalamows (S. 11)
- Die Lager an der Kolyma (S. 17)
- Der Erzähler Warlam Schalamow (S. 21)
- Trude Richter – eine deutsche Schriftstellerin an der Kolyma (S. 47)
- Anhang (S. 51)
- Texte von Warlam Schalamow (Auszüge) (S. 53)
- Personenverzeichnis (S. 73)
- Literaturauswahl (S. 77)
Kostenbeitrag: 10,00 Euro / Mitglieder: 7,00 Euro
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Diese Publikation wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.