Die Unterzeichnung der „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ vor 20 Jahren, auch „Oslo 1“ genannt, erzeugte zunächst großen Optimismus. Die Zeremonie am 13. September 1993 vor dem Weißen Haus in Washington DC, kulminierend im Handschlag des PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat und des israelischen Ministerpräsidenten Jizchak Rabin, ließ weltweit die Hoffnung aufkommen, dass eine Lösung des jahrzehntealten nationalen Konflikts über Palästina in Reichweite sei. Wie ist die Lage heute? Ist der Friedensprozess von Oslo noch am Leben? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus ihm ziehen? Menachem Klein analysiert Hintergründe, Ergebnisse und Lehren des Oslo-Prozesses.
Prof. Dr. Menachem Klein lehrt an der politikwissenschaftlichen Abteilung der israelischen Bar-Ilan Universität. Er war 2000 Berater des israelischen Außenministers Schlomo Ben-Ami sowohl für Jerusalem-Angelegenheiten als auch für die Endstatusverhandlungen zwischen Israel und der PLO und gehörte zudem dem Beraterteam des Ministerpräsidenten Ehud Barak an. Im Oktober 2013 unterzeichnete Prof. Klein gemeinsam mit prominenten israelischen und palästinensischen Persönlichkeiten die Genfer Initiative – den detaillierten Vorschlag für ein umfassendes israelisch-palästinensisches Friedensabkommen.