Mit dem Aufstieg der BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – und ihrer politischen Allianz wurde ein neuer Anlauf zur Veränderung der geltenden internationalen Ordnung als Herrschaftsprojekt der «Ersten Welt» unternommen. Was nach 1989 als dauerhafte Hegemonie des Westens und seines Kapitals erschien, erweist sich im Zuge der Globalisierung und des sich wandelnden internationalen Kräftegleichgewichts als zunehmend brüchig. Dabei zeigt sich jedoch, dass die Regierungen der BRICS-Staaten alles andere als Revolutionäre sind. Ihre Reformvorhaben in Bezug auf die Vereinten Nationen und die internationale Finanzarchitektur fordern zwar den Westen heraus. Sie sind aber derzeit weit davon entfernt, die Grundlagen des neoliberalen Systems infrage zu stellen. Dennoch verbindet sich mit ihnen die Hoffnung auf eine langfristige Veränderung der Machtverhältnisse zugunsten des Südens und der Interessen der abhängigen Klassen.
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