Publication Afrika - International / Transnational - Krieg / Frieden Der Volksaufstand in Burkina Faso - im Oktober 2014

Von Dr. Ndongo Samba Sylla.

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December 2014

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«Wenn es dem Volk nutzt, schaden Tumulte und Unruhen nicht.» (Machiavelli)

Für die Anhänger von Thomas Sankara in Burkina Faso war der Monat Oktober bisher in zweierlei Hinsicht symbolisch aufgeladen. Während der Revolution (von 1983 bis 1987) hielt Thomas Sankara seine erste politische Grundsatzrede in eben diesem Monat. Und am 15. Oktober 1987 wurde er ermordet. Seine Ermordung wurde von dem ihm nahestehenden Blaise Compaoré geplant, der daraufhin selbst zum Präsidenten aufstieg. Künftig reiht sich in diese Liste der 30. Oktobers 2014 ein, dem Tag, an dem Blaise Compaoré nach einer 27 Jahren blutiger Herrschaft gestürzt wurde.

Ursprünglich sollte Blaise Compaoré Ende 2015 die Macht abgeben. Zu diesem Zeitpunkt wäre die nach der derzeitigen Verfassung von Burkina Faso zugelassene Höchstzahl an Amtszeiten erreicht gewesen. Compaoré ging es jedoch stets darum, sich eine weitere Amtszeit zu verschaffen. Dazu musste eine Verfassungsänderung her, die durch eine ihm gewogene breite parlamentarische Mehrheit von vorn herein sicher schien. Natürlich war sich Blaise Compaoré der Unbeliebtheit dieser Maßnahme bewusst, aber er setzte berechtigte Hoffnungen auf das Gelingen dieses Vorhabens. Dies auch weil bis zu diesem Zeitpunkt von der «internationalen Gemeinschaft» kein sonderlicher politischer Druck ausgeübt wurde. Zudem war er der Meinung, dass der Druck der Bevölkerung, dem er sich bis dahin immer erfolgreich entgegengestellt hatte, sein Regime nicht destabilisieren konnte. «Weder in Frankreich noch in Amerika hat jemals ein Protestmarsch zu einer Gesetzesänderung geführt», hatte er im Juli 2013 aus Côte d’Ivoire verlauten lassen, als die Bürger Burkinas gegen die Einsetzung eines Senats protestierten.1 Blaise Compaoré und seine Unterstützer in der «internationalen Gemeinschaft» hätten vor den «Menetekel des Oktobers» auf der Hut sein müssen.

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