Am 12. Oktober, dem symbolträchtigen Tag der Eroberung Amerikas, wird in Bolivien gewählt. Obwohl die Umfragen Evo Morales weiterhin eine hohe Popularität bescheinigen und der Sieg der amtierenden Regierung außer Frage zu stehen scheint, wird das Ereignis von unterschiedlichen Strömungen der bolivianischen Linken sehr unterschiedlich eingeschätzt. Wir versuchen hier, einen kleinen Einblick in die Bandbreite der in Bolivien diskutierten Positionen zu geben. Der Journalist Hugo Moldiz Mercado ist ein überzeugter Anhänger des politischen Projekts von Evo Morales und Álvaro García Linera und analysiert mit diesem Blick Erfolge und Gefahren. Sein Journalistenkollege Rafael Archondo ist der Ansicht, dass die Realpolitik Bolivien eingeholt hat und von den anfänglichen sozialistischen Idealen nur ein kapitalistischer Modernisierungsprozess mit darin enthaltenen sozialen Aufstiegsmöglichkeiten übrig geblieben ist. Ximena Soruco analysiert genau diese soziale Mobilität und die politischen Implikationen der entstandenen neuen indigenen Mittelschichten eingehender.
Beiträge:
- Hugo Moldiz Mercado: Erfolgreiche Modernisierung der Lebensbedingungen
- Rafael Archondo: Regulierter Kapitalismus
- Ximena Soruco: Indigen geprägte Mittelschicht