Archiv 2003







Vor 70 Jahren, am 30. Januar 1933
Die Machtergreifung der Faschisten in Deutschland

Seminar – Rechtsextremismus in Deutschland

26. Januar 2003: Mit dem Neofaschismusexperten Dr. Ulrich Schneider, Kassel. Tagungsort: Saarbrücken, Versammlungsraum „Kultur und Werkhof Nauwieser 19 e.V.

Sicherlich wird niemand auf die Idee kommen zu behaupten, wir ständen vor einem neuen Faschismus. Der Einfluss offen faschistischer Kräfte ist im Vergleich zu der Zeit vor 70 Jahren minimal. Gleichzeitig sind jedoch Tendenzen zur Rechtsentwicklung und zu massiven sozialen Einschnitten - vorgenommen von den Regierenden nicht allein in unserem Land - unübersehbar. Hinzu kommt, dass in verschiedenen europäischen Nachbarländern rechtspopulistische und extrem rechte Parteien zum Teil erheblichen Masseneinfluss und parlamentarische Vertretungen erreichen konnten.

Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, welche Strukturen, Organisationen und Mobilisationsmöglichkeiten auf der extremen Rechten in unserem Land vorzufinden sind, die zu politischem Einfluss führen können. Dabei sollen sowohl die neofaschistischen Wahlparteien (DVU, NPD, REP), die Strukturen der „freien Kameradschaften“ und die kulturelle Szene (Skin-Musik etc.) sowie die rechtspopulistischen Ansätze (ehem. BfB, Pro DM, Schill-Partei PRO) in den Blick genommen werden.

Es gilt zu klären, wo die ideologischen Anknüpfungspunkte der extremen Rechten in unserer Gesellschaft sind, wo diese Gruppen Stichwortgeber waren bzw. wo sie Stichworte der Regierenden in brutaler Konsequenz weiterentwickelten. Daraus ergibt sich auch die Frage, welche Einflussmöglichkeiten diese politischen Gruppen und Organisationen haben, welche Potentiale sie mobilisieren können und wer ihre Förderer sind d.h. wer ein Interesse an einer Stärkung dieser politischen Kräfte hat.

Neben diesen allgemeinen Überlegungen soll in dem Workshop auch ein Überblick über die neofaschistischen Strukturen im Saarland gegeben werden.