Archiv 2003







55 Besucherinnen und Besucher folgten den Ausführungen des ex-Botschafters in China




Plakat zur Veranstaltung
von Ralf Leis
Was ist los in China? Vortrag und Diskussion mit Rolf Berthold

20. November 2003: China wird heute allgemein als ein Land anerkannt, in dem sich Entwicklungen von historischer Tragweite vollziehen. China befindet sich auf dem Weg zu einer modernen Gesellschaft, in dem die jahrhundertlange Rückständigkeit und Armut überwunden werden. Und tatsächlich sucht man in der Welt vergeblich ein weiteres „Drittwelt“-Land, aus dem nach nur zwei Generationen eine Industrienation wurde. Zunehmend spielt China auch eine wichtigere Rolle auf der Weltbühne.

Die Parteiführung in Peking erklärt dies mit dem Festhalten an „sozialistischen Prinzipien chinesischer Prägung“. Obwohl die sozialistischen Staaten Osteuropas vor über 10 Jahren an den inneren und äußeren Widersprüchen zusammenbrachen, bleibt die Volksrepublik den von Mao Zedong geschaffenen kommunistischen Idealen treu.

Oder ist China doch kein sozialistisches Land mehr? Erst jüngst behaupteten selbst linke Zeitungen: die Kommunistische Führung kenne „keine Klassen mehr, sondern nur noch Schichten“. Man sähe im „freien Unternehmertum“ die künftigen Erbauer des Sozialismus.

Regieren in China künftig neoliberale Kräfte? Kann sich China der negativen Folgen von Globalisierung entziehen? Wie geht China mit zunehmender Arbeitslosigkeit, Landflucht und Preiserhöhungen um?

Gerade von einer Reise aus China zurück, wird Rolf Berthold über die Geschichte und Gegenwart des 1,2 Milliarden-Land eingehen und über die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen berichten.

Rolf Berthold, geb 1938 gilt als ausgesprochener Chinaexperte. War von 1982 bis 1990 Botschafter der DDR in der Volksrepublik China und 1989 bei den Ereignissen um die so genannte Demokratiebewegung auf dem Tiananmen Platz in Peking.