Archiv 2005







Montag, 10. Januar 2005: Neujahrsempfang & Filmvorführung, Saarbrücken, im Kino achteinhalb, Nauwieser Straße 19

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Volksabstimmung über den Anschluss des Saarlandes an Hitlerdeutschland. Der Film "Kontra Hitler an der Saar"

1933 - 1935 formierten sich im damaligen Saargebiet Kräfte, die sich gegen den Anschluss an Hitler-Deutschland stemmten; denn ihnen war bewusst, dass Hitler Krieg bedeutete. Der Anschluss wäre ein bedeutender innen- und außenpolitischer Prestige-Erfolg für die Nazis und mit ihm wäre ein beachtlicher Zuwachs an Industriepotential verbunden. Kohle und Stahl waren damals die Basis-Stoffe für die forcierte Aufrüstung.

Kommunisten, Sozialdemokraten und einige katholische Hitler-Gegner fanden sich Mitte 1934 zur antifaschistischen Einheitsfront zusammen. Sie hatten lange Zeit allein, zeitweilig ja auch gegeneinander gekämpft. Nun sammelten sie ihre Kräfte und setzten sie in Demonstrationen, Kundgebungen, mit Flugblättern und Schriften gegen die Nazis ein. Diese hatten sich als "Deutsche Front" getarnt um auch die skeptischsten Menschen darüber hinwegzutäuschen, was der Anschluss an dieses Deutschland der KZ und Zuchthäuser bedeuten würde.

Der Film "Kontra Hitler an der Saar", wurde 1984 von dem bekannten DDR-Dokumentarfilmer Rolf Schnabel für das Fernsehen der DDR gemacht. In ihm werden historische Aufnahmen gezeigt, kommen Zeitzeugen - wie Julius Schneider und Richard Kirn - aber auch Persönlichkeiten des politischen Lebens wie Oskar Lafontaine und Rolf Priemer zu Wort.

Letzte Fragen waren geklärt, der Sendeplatz und -termin waren festgelegt. Doch der Film wurde nicht gezeigt. Es gab damals keine Erklärung dafür. Nach dem Ende der DDR überließ Rolf Schnabel Dr. Luitwin Bies - wie er schrieb - das einzige existierende Exemplar.