Archiv 2008





Mittwoch 9. April 2008

Ein "JoHo"-Filmabend
mit Alfred Gulden

Ein Filmabend von und mit Alfred Gulden beschäftigt sich mit dem ersten saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann, von Freund und Feind "Joho" genannt. Joho war einer der umstrittensten Politikerpersönlichkeiten des Saarlandes im 20. Jahrhundert. Als einer der wenigen Katholiken kämpfte er im Volksabstimmungskampf 1935 gemeinsam mit linken Antifaschisten gegen den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland. Nach der Niederlage floh Hoffmann erst ins benachbarte Luxemburg später nach Frankreich. Nach Beginn des 2. Weltkrieges gelang ihm die Flucht nach Brasilien.

1945 ins französisch besetzte Saarland zurückgekehrt, wurde er Vorsitzender der Christlichen Volkspartei (CVP). 1947 wählte ihn der Landtag zum saarländischen Ministerpräsident. Bis zur Volksabstimmung 1955 verfochte er das Konzept eines politisch autonomen aber wirtschaftlich an Frankreich angeschlossenen Saarlandes. Obwohl von der Bevölkerung hoch geschätzt und mehrmals durch Wahlen bestätigt, galt Hoffmann fortan als eine der meistgehassten Saarländer.

Erst in den 80er Jahren beendete Oskar Lafontaine die Tabuisierung von Hoffmann und nahm Joho in die Ahnengalerie der ehemaligen Saarländischen Ministerpräsidenten in der Staatskanzlei auf.

Nach dem Film besteht Gelegenheit zur Diskussion mit Alfred Gulden.

Der Filmabend findet am Mittwoch 9. April bei der Peter Imandt Gesellschaft, in der Futterstraße 17-19 in Saarbrücken. Er beginnt um 19.30 Uhr