Archiv 2008





Foto: Die brennende Synagoge
in Saarbrücken 1938, Ecke Futterstraße/Kaiserstraße
Samstag, 8. November 2008

9. November 1938 - 70 Jahre Reichspogromnacht

Mahnwache und Infostand
Ecke Futterstraße/Bahnhofstraße


In Kooperation mit der VVN-Bund der Antifaschisten, Saarland

Zeiten werden noch bekannt gegeben!

Bericht einer Zeitzeugin über den Brand der Saarbrücker Synagoge:

"Die SA-Leute steckten dann die Fackeln an und trieben die Juden mit den brennenden Fackeln in die Synagoge. Sie schlugen mit Peitschen auf die Juden ein und mit Gewehrkolben auf die Köpfe der Armen. Aber meistens haben sie die Juden geboxt, mit Händen geschlagen und mit Füßen getreten, so dass manche von ihnen sogar umgefallen sind. Es standen auch viele Leute dabei. Auf einmal gab es einen furchtbaren Knall, wir waren inzwischen wieder ins Haus gerannt und saßen bei unserer Mutter in der Küche. Der Knall war so fürchterlich, dass die Fensterscheiben in unserem Zimmer zur Straße hin zerplatzten. Als wir dann aus den Fenstern sahen hat’s schon gebrannt. Die Synagoge hat gebrannt, lichterloh. Die Feuerwehr hat das Feuer nicht gelöscht. Die haben nur drum herum gespritzt, von der linken Seite und von der rechten Seite, weil vis-à-vis gleich das große Eckhaus stand, die wollten nur die anliegenden Häuser schützen. Später wurde die Synagoge abgerissen. Es war da nur noch ein leerer Platz, auf dem wir als Kinder immer spielten."

Historischer Zeitzeugenbericht aus: Hans Eckert, „Die Visionen des Aaron von Illingen“, Ottweiler 1998