Archiv 2009






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100 Jahre Bierbrauerei Becker


Blumenkorso Neunkirchen




Fotos aus dem Saarländischen Filmarchiv"










Pressebericht: Kinemathek Saar als Haus der Illusion

Quelle: Saarbrücker Zeitung vom Freitag, 16. Januar 2009

Das Saarländische Filmarchiv hat am Mittwoch zu einem Vortrag geladen. Geschäftsführerin Gerhild Krebs stellte der saarländischen Filmkultur ein ungenügendes Zeugnis aus.

Saarbrücken. Die Zahl der saarländischen Kinos schrumpfe, die Filmförderung hierzulande sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und potenzieller Filmemachernachwuchs müsse die Heimat verlassen, um sich ausbilden zu lassen. Das waren die Hauptthemen und -thesen eines Vortrags bei der Peter-Imandt-Gesellschaft/Rosa-Luxemburg-Stiftung in Saarbrücken. Gerhild Krebs, Vorsitzende des Saarländischen Filmarchivs, hatte zum Vortrag "Filmkultur und Filmpolitik im Saarland" eingeladen. Unterfüttert von Filmbeispielen aus dem Archiv – darunter bewegte Bilder der Bahnhofstraße 1904 – legte sie vor einem Dutzend Hörer ihre Sicht der Lage saarländischer Kinokultur dar: Verstehe man darunter etwa eine öffentlich unterstützte Archivierung des Filmerbes und eine regelmäßige Medienerziehung, könne von saarländischer Filmkultur keine Rede sein – eine These, die nach dem Vortrag nicht jeder Zuhörer teilen mochte. Krebs' Begründung: Keine Regierung habe ein politisches Konzept erstellt, und einmal im Jahr während des Ophüls-Festivals von Saarbrücken als Filmstadt zu sprechen, sei zu wenig. "Im Rest des Jahres passiert nicht genug." Die Schulkinowoche sei nicht genug Medienerziehung, da zu punktuell; bei den Filmveranstaltungen im Saarland tummelten sich zu viele Autodidakten, zu wenige wirkliche Filmfachleute; Kinos wie dem Saarbrücker Achteinhalb attestierte sie "unzureichende Projektionsbedingungen", was dem mangelnden Etat geschuldet sei. Krebs' Idee einer Problemlösung: die Gründung einer "Kinemathek des Saarlandes" mit Medienerziehung, Filmforschung und Filmwirtschaftsförderung unter einem Saarbrücker Dach. Als Geschäftsführerin eines Filmarchivs, das keinen einzigen Euro öffentlichen Zuschuss bekomme, wisse sie schon, dass solche Pläne eher illusorisch seien. Aber man müsse eben für alles kämpfen "wie ein Löwe". tok

Kontakt zum Filmarchiv: Tel. (06 81) 580 61 91.